Madrid/Valencia - Rund 15.000 Menschen haben am Sonntag in Madrid und Valencia gegen das verschärfte Einwanderungsgesetz in Spanien protestiert. Unter dem Motto "Papiere für alle" forderten die Demonstranten Aufenthaltsgenehmigungen für die etwa 100.000 illegal im Land lebenden Ausländer, denen die Abschiebung in ihre Heimat droht. Die Kundgebung in Madrid mit rund 10.000 Teilnehmern wurde von namhaften Künstlern und Intellektuellen unterstützt. Die Abschlusserklärung trug unter anderem die Unterschrift des in Spanien lebenden portugiesischen Literatur-Nobelpreisträgers Jose Saramago ("Das Memorial"). Das neue Einwanderungsgesetz war vor drei Wochen in Kraft getreten. Das Innenministerium hat allerdings mehrfach betont, die Polizei werde nicht Jagd auf illegale Zuwanderer machen. Nach einem Bericht der Zeitung "El Mundo" vom Sonntag ist die Regierung bereit, die Kriterien für eine Abschiebung zu lockern, um mehr Immigranten als bisher geplant ein Bleiberecht einzuräumen. In einem Sonderverfahren hatte Spanien im vorigen Jahr 140.000 illegalen Einwanderern Aufenthaltsgenehmigungen erteilt. In Spanien leben etwa eine Million Ausländer. Dies entspricht bei einer Einwohnerzahl von 40 Millionen einem Anteil von 2,5 Prozent. (APA/dpa)