Freetown - Zur Lösung des Flüchtlingsdramas im westafrikanischen Staat Guinea will der Präsident des Nachbarlands Sierra Leone, Ahmed Tejan Kabbah, einen "Sicherheitskorridor" errichten. Auf diesem Wege sollen Hunderttausende seiner Landsleute in ihre Heimat zurückgeführt werden, die derzeit zwischen Rebellen und der guineischen Regierungsarmee eingekesselt sind. Das sagte Kabbah am Dienstagabend nach Gesprächen mit dem Flüchtlings-Hochkommissar der Vereinten Nationen, Ruud Lubbers, in der Hauptstadt Freetown. Der niederländische Ex-Premier Lubbers sprach von der "dramatischsten Evakuierungsaktion der Welt". Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) will die im Grenzdreieck zwischen Guinea, Sierra Leone und Liberia eingeschlossenen Flüchtlinge in sicherere Lager bringen oder in ihre Heimat zurückgeleiten. Bis zum Dienstag waren nach Angaben eines UNHCR-Sprechers rund 30.000 Sierraleoner von Guinea aus in ihr Heimatland zurückgekehrt. Insgesamt werden laut UNHCR noch mehr als 140.000 Flüchtlinge im Südwesten Guineas vermutet. Sie wurden bisher von Hilfstrupps nicht erreicht. Die Zusage von Präsident Kabbah ist nach Ansicht von Beobachtern nur schwer realisierbar, weil die Rebellen seines Landes weite Teile des Grenzgebiets zu Guinea kontrollieren. (APA/dpa)