Diese Antwort war zu erwarten: "Es kommt darauf an." Worauf? Mehrere Fragen sind zu stellen. Wollen Sie Ihr Geld auf einen bestimmten Zeitraum oder längerfristig, also mindestens auf fünf Jahre, anlegen? Denn beim Fondskauf fressen die Ankaufsspesen gleich einmal ordentlich was von der Rendite weg. Je nach Risiko-Klasse liegen sie bei 2,5 bis 3,5 Prozent. Das muss erst wieder wettgemacht werden. Bei Anleihen erfolgt die Zeichnung spesenfrei oder der Kauf an der Börse zu wesentlich geringeren Spesen-Sätzen. Bei einer Anleihe kann man außerdem mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, am Ende der Laufzeit den vollen Nennbetrag zurückzuerhalten. Fonds haben kein fixes Rückzahlungsdatum. Sie werden jeweils zum errechneten Anteilswert zurückgenommen, und der kann - je nach Zinsentwicklung - über oder unter dem Preis liegen, zu dem Sie gekauft haben. Anleihen haben eine Mindest-Stückelung von 1000 Euro, manchmal auch 5000 oder 10.000. Bei Fonds sind die Ausgabepreise meist wesentlich niedriger, also auch für kleinere Anlagebeträge erschwinglich. Wer sich von hohen Zinsen angesprochen fühlt, sollte unbedingt beachten, dass immer auch ein höheres Risiko dahintersteckt. Währungs- und Bonitätsrisiken werden mit dementsprechend hohen Renditen bezahlt. Auf das Rating alleine zu achten ist nicht genug. Denn es kann sich relativ schnell verändern. So manche Industrie- oder Staatsanleihe (von der zweiten Welt abwärts), die zunächst Investment-Grade hatte, ist schon im so genannten "Junk-Bond"-Sektor gelandet. Bei den "High-Yield"- Bonds kommt es deshalb auf ausreichende Risiko-Streuung und ständige Kontrolle an. Gerade in konjunkturell schwierigeren Zeiten sind Ausfälle nicht auszuschließen.

Erst jüngst warnte die Rating-Agentur Moody's, dass mit Zahlungsausfällen vermehrt zu rechnen sei. Die notwendige Risiko-Beobachtung und -Verteilung schafft ein Fonds wesentlich leichter als ein privater Anleger. (dol)