Wien - Das beste Ergebnis seit Bestehen des Konzerns spornt den österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S zu weiterem Wachstum an. Mit einem Umsatz von 224 Mio. EURO (3,1 Mrd. S) in den ersten neun Monaten des Jahres 2000 konnte ein Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 1999 erzielt werden. Der Gewinn stieg um 35 Prozent auf 25 Mio. EURO.

"Im Gesamtjahr rechnen wir mit einem Umsatzwachstum von 40 Prozent und einem Gewinn von 36 Mio. Euro", sagt Harald Sommer, Finanzvorstand von AT&S. Als Zukunftsziel für die nächsten zwei Jahre gelte es die Umsatzsteigerung von 40 Prozent pro Jahr weiter zu halten.

Mit solchen Zahlen im Rücken setzt AT&S auf weitere Investitionen. In Österreich wird das Werk in Fehring um rund 18 Mio EURO massiv ausgebaut. Durch die Neuerrichtung einer 1500 Quadratmeter großen Produktionshalle sollen bis Jahresende 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Auch das Projekt in China liege voll im Plan. "Dort stellen wir ein frisches Werk auf die grüne Wiese", sagt AT&S-Chef Willi Dörflinger. In den nächsten Tagen erhalte man die Baugenehmigung der chinesischen Behörden. Der Spatenstich soll noch vor dem Sommer 2001 erfolgen und die Produktion im Jahr 2002 schrittweise gestartet werden. Bis dahin werden die Kosten für die neue Produktionsstätte rund 145 Mio. EURO betragen.

Hintergrund dieser Investitionen ist die bereits laufende Umstellung der Produktion auf die neue HDI-Microvia-Technologie. Dadurch wird eine wesentliche Leistungssteigerung im Bereich der Übertragung ermöglicht. "Mit der sofortigen Aufrüstung auf die hochkomplexe HDI-Microvia-Technologie steigt nun auch Fehring von der Bundesliga in die Champions League auf. Dort werden wir acht Millionen Microvia-Schaltungen pro Jahr produzieren, die bereits auf drei Jahre verkauft sind", sagt Dörflinger.

Auch in China sollen über 80 Prozent der Produktion auf HDI-Basis beruhen. Noch in diesem Jahr werden daher 100 Chinesen im AT&S-Hauptquartier in Leoben-Hinterberg ein Schulungsprogramm durchlaufen.

Neben den geplanten Investitionen konnten außerdem zusätzliche Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 37 Mio. EURO an Land gezogen werden. Vertragspartner dieser neuen Abschlüsse sind Siemens und Ericsson. Bei Ericsson wird AT&S nach deren geplanter Auslagerung ihrer Handyproduktion vor allem im Infrastrukturbereich tätig sein. (ee, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 13. 2 . 2001)