Sitten - Der Schweizer Schriftsteller Maurice Zermatten ist am Sonntag im Kanton Wallis 90-jährig gestorben. Das teilte sein Biograf Micha Grin mit. Zermatten, geboren am 22. Oktober 1910, hatte Ende der 60er Jahre als Präsident des Schweizer Schriftstellervereins die Abspaltung der so genannten Gruppe Olten um Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt ausgelöst. Er hatte damals das Schweizerische Zivilverteidigungsbuch übersetzt und dabei dessen "Geist des Kalten Krieges" noch verstärkt. Im Zentrum von Zermattens literarischem Schaffen stand das Wallis. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören "La Colere de Dieu" (1940), "Christine" (1944) und "La Porte blanche" (1973). Zermatten beschrieb Menschen aus dem bäuerlichen Milieu in moralischen und religiösen Grenzsituationen. Der Autor erhielt unter anderem den Preis der Schillerstiftung (1938 und 1946), den Prix de l'Alliance culturelle francaise (1968) und den Gottfried-Keller-Preis (1959). (APA/dpa)