Kosovo
Montenegro kritisiert Belgrader Zollkontrollen an Verwaltungsgrenze
"Politische Maßnahme erinnert an Milosevic"
Belgrad/Podgorica - Die kleinere jugoslawische Teilrepublik Montenegro hat die Einrichtung von Zollkontrollpunkten an der Verwaltungsgrenze zu Serbien kritisiert. Die jugoslawische Zollbehörde begann am Montag mit diesen Kontrollen an den Übergängen von Serbien nach Montenegro und zur südserbischen Provinz Kosovo.
Diese "politische" Maßnahme erinnere an das Benehmen des Regimes des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, sagte Montenegros Handelsminister Ramo Bralic nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Beta. Milosevic hatte während seiner Herrschaft praktisch ein Handelsembargo gegen das nach Unabhängigkeit strebende Montenegro durchgesetzt.
Montenegro wendet seit längerer Zeit das jugoslawische Zollgesetz nicht an, verlangt niedrigere Abgaben und zahlt auch diese nicht in die Bundeskasse ein. Nach der neuen Verordnung müssen von sofort an alle importierten Waren, für die nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Zoll- und andere Abgaben bezahlt wurden, nachträglich bei den Einfuhr nach Serbien verzollt werden. Von den Zöllen sind lediglich die für die Kosovo-Friedenstruppe KFOR und die zivile UNO-Mission UNMIK bestimmten Waren befreit. (APA/dpa)