Wien - Bei den angelaufenen Privatisierungsvorbereitungen der Austria Tabak AG (AT) sei nicht an einen Börsegang, ein Secondary Offering oder einen Aktienrückkauf gedacht. Es werde weiterhin die gesamtheitliche Abgabe der AT im Zuge eines EU-konformen Verfahrens (an einen strategischen Investor, Anm.) verfolgt. Das sagte ÖIAG-Chef Johannes Ditz, akkordiert mit AT-Generaldirektor Heinz Schiendl, am Montag. Ditz reagierte damit auf einen Artikel in den "Salzburger-Nachrichten", Montag-Ausgabe, wo ein möglicher "Konzeptwechsel" bei der AT-Privatisierung angedacht wird. Weil der geplante Verkauf an einen Tabak-Multi beim Hauptlizenzgeber Philip Morris auf Widerstand stoße, werde jetzt wieder die Abgabe der ÖIAG-Anteile von 41,1 Prozent über die Börse erwogen, was durch den gestiegenen Börsekurs begünstigt werde, heißt es in dem Zeitungsbericht. Den Anstoß für ein mögliches Umdenken in Richtung Börse habe, so die "Salzburger-Nachrichten" der Branchen-Leader Philip Morris gegeben. Er komme zwar selbst aus Kartellgründen als AT-Käufer nicht in Betracht, kann aber beim Einstieg eines Konkurrenten die Lizenzverträge kündigen. Das in dem Bericht skizzierte Modell käme auch der AT-Belegschaft entgegen, die den "Ausverkauf" an einen Multi ablehnt. Längerfristig wäre eine solche Lösung auch für den Fiskus (kontinuierliche Steuereingänge) und für die Trafiken (Sicherung des Vertriebs) besser, so die Zeitung. Nicht zuletzt bliebe die AT an der Börse. Keine vorgezogene Privatisierung bei VA Stahl und Böhler-Uddeholm In Abrede stellte Ditz auch, dass bei VA Stahl und Böhler-Uddeholm an eine vorgezogene Privatisierung gedacht werde. "Es ist nicht gedacht, sich von diesen Anteilen zu trennen", sagte Ditz für die ÖIAG-Anteile von 38,8 Prozent bei VA Stahl bzw. 25 Prozent bei Böhler-Uddeholm auf APA-Anfrage. Ausgenommen seien die 4 Prozent bei VA Stahl, die dem Vernehmen nach in eine Mitarbeiterstiftung eingebracht werden sollen. "Bei beiden Bereichen (Unternehmen) glauben wir, dass sie im ÖIAG-Management vorteilhafter gehalten werden und deshalb an keinerlei Veräußerungen gedacht wird", so Ditz. (APA)