Istanbul/Ankara - Die türkische Polizei hat am Montag in Ankara eine Demonstration gegen die Gefängnisreform aufgelöst und rund 80 Menschen festgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi berichtete, handelte es sich bei den Demonstranten unter anderem um Angehörige von Häftlingen. Der Protest richtete sich gegen die neuen Gefängnisse vom "Typ F". Rund 1000 Häftlinge sind inzwischen in die neuen Gefängnisse mit Einzel-, Doppel- und Drei-Personen-Zellen gebracht worden. Die Häftlinge fürchten, isoliert zu werden. In kleinen Zellen haben sie zudem Angst vor Übergriffen und Folter. Die Türkei wollte mit der Einführung eines Zellensystems und der Verlegung Hunderter von Häftlingen die Kontrolle über die Haftanstalten zurückgewinnen. In den alten Haftanstalten leben Gefangenen in großen Sälen mit bis zu 100 Menschen. Linke, rechte und extrem-islamistische Häftlinge scharen ihre Anhänger um sich und organisieren ihr Leben weitgehend selbst. (APA/dpa)