Paris - Die Europäische Union ist der Ansicht, dass Frankreich die öffentlichen Ausgaben besser kontrollieren muss, "um Spielraum für einen rascheren Abbau des öffentlichen Defizits zu schaffen". Dies ergibt ein Bericht des EU-Finanzministerrates, der am Montag in Brüssel genehmigt wurde. Die Union begrüßt zwar Frankreichs Budget-Strategie, welche auf "reellen Kosteneinsparungen" beruhe, erinnert allerdings auch an die Notwendigkeit eines "effizienten Systems zur Kosteneinschränkung, sobald eine Abweichung verzeichnet wird". Der EU-Ministerrat stellt in Bezug auf Frankreich vor allem ein Abweichen im Bereich der Ausgaben im Gesundheitswesen fest. Der EU-Rat "lädt daher die französische Regierung dazu ein, ein Kontrollsystem einzuführen, um die Einhaltung der Bestimmungen zu den Ausgaben zu garantieren". Die im französischen Budget-Gesetz vorgesehene Ausgabenanhebung von 1,8 Prozent im laufenden Jahr stelle einen bedeutenden Anteil in Bezug auf den Dreijahresplan 2001-2003 dar, welcher eine kumulierte Erhöhung der Ausgaben um 4 Prozent vorsah. Die Finanzminister stellen weiters fest, dass diese Ausgabenzunahme in der Zeitspanne 2002-1004 auf 4,5 Prozent angehoben wurde. Abschließend hält der EU-Finanzministerrat fest, dass Paris seine zusätzlichen Finanzmittel künftig "auf prioritäre Weise für die Budgetkonsolidierung verwenden" solle. Auch solle sich Frankreich auf die durch das zunehmende Durchschnittsalter der Bevölkerung bevorstehenden Mehrausgaben vorbereiten, insbesondere durch eine Rentenreform, betonten die Minister. (APA)