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Graz/Linz/Wien - Am Montag wurden vier weitere antibiotisch wirkende Substanzen in Schweinen nachgewiesen. Die Proben stammten diesmal aus Niederösterreich. Die Verunsicherung der heimischen Konsumenten zeigt sich inzwischen an den Grenzen: Ausländisches Fleisch wird nach Österreich geschmuggelt wie selten zuvor. Von den steirischen Bauernhöfen indes, die im Zuge des Schweine-Skandals gesperrt worden waren, sind seit Montag bereits elf wieder offen. 24 weitere Mastbetriebe bleiben vorläufig noch gesperrt. Die steirische Landesregierung beschloss am Montag eine Resolution an die Bundesregierung, die zum Inhalt hat, schneller als bisher bei Lebensmitteluntersuchungen zu konkreten Ergebnissen zu kommen und diese auch zu veröffentlichen. Agrarlandesrat Erich Pöltl, der von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" angezeigt worden war, weil er mit Infos über illegalen Medikamenteneinsatz angeblich zu schnell an die Öffentlichkeit gegangen sei und Bauern gewarnt habe, sagte, er sei dazu noch nicht befragt worden. Er habe jedoch in der Vergangenheit "jedes Fehlverhalten radikal" bekämpft, wies er die Vertuschungsvorwürfe zurück. Zollbeamte an heimischen Ostgrenzen betonten Montag, dass inzwischen Fleisch nach Österreich geschmuggelt werde wie selten zuvor: Allein heuer wurden bereits fünf Tonnen im Wert von rund 230.000 Schilling (16.714 ) beschlagnahmt - gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2000 fast eine Verdoppelung. Vor allem ungarisches Schweinefleisch erfreue sich bei österreichischen Reisenden zunehmender Beliebtheit: Burgenländische Grenzbeamte konnten allein davon 4200 Kilo sicherstellen. (APA, DER STANDARD Print-Ausgabe Dienstag, 13. Februar 2001)