New York - Die Vereinten Nationen haben sich gegen die Entscheidung der USA ausgesprochen, die New Yorker Büros der in Afghanistan regierenden Taliban zu schließen. Die UNO erklärten, eine Schließung der Büros behindere die politischen Kontakte zu Afghanistan und erschwere die Bemühungen zur Lösung der humanitären Krise dort. Der Sondergesandte für Afghanistan, Francesco Vendrell, sagte, im vergangenen Jahr hätten der Krieg und eine Dürreperiode etwa 500.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Falls die Taliban das UNO-Büro in Afghanistan schließen sollten, wäre dies ein Schlag für die Friedensarbeit, erklärte Vendrell. Er wolle das Thema am (heutigen) Dienstag mit Vertretern des US-Außenministeriums in Washington diskutieren. Die stellvertretende amerikanische UNO-Botschafterin Nancy Soderberg erklärte, die vom Außenministerium am vergangenen Freitag angeordnete Schließung der Taliban-Büros bleibe bestehen, weil die UNO-Sanktionen dies verlangten. Der UN-Sicherheitsrat hatte im vergangenen Monat neue Sanktionen gegen Afghanistan verhängt, um die Regierung zur Auslieferung des mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden zu zwingen. (APA/AP)