Graz - Am 29. Mai 1999 schoss er Sturm mit zwei Toren beim 3:0-Heimsieg in der letzten Runde gegen den FC Tirol zum zweiten Meistertitel der Klubgeschichte, am Mittwoch könnte Mario Haas in der Champions League gegen Panathinaikos Athen sein Pflichtspiel-Comeback für die Grazer geben. Haas kämpft nach seiner Rückkehr von Racing Straßburg bei den Schwarz-Weißen um seine zweite Chance. "Es ist, wie wenn ich nie weg gewesen wäre. Meine erste Sturm-Zeit ist da natürlich ein großer Vorteil", freut sich der 26-jährige Angreifer über seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Im August 1998 hatte er sich mit seinem spektakulärem Treffer gegen Frankreich in Wien wohl den Weg zum späteren Rekord-Transfer (43 Millionen) in die Liga des Fußball-Weltmeisters geebnet, doch im Elsaß lief es nicht nach Wunsch. In der ersten Saison durfte der ÖFB-Teamspieler in 16 Meisterschaftseinsätzen nur über einen Treffer jubeln, und auch im Nationalteam gab es für Haas seit dem 23. Februar des Vorjahres (1:4-Niederlage in Griechenland) kein Leiberl mehr. Kampf ums Leiberl In der laufenden Saison brachte es Haas zwar auf zwei Tore mehr, aber die Zuschauer-Rolle auf Bank oder Tribüne hatten längst den Entschluss zum Wechsel reifen lassen. Immerhin hatte ihm Sturm-Präsident Hannes Kartnig beim tränenreichen Abschied aus Graz versprochen, dass die Tür bei Sturm für ihn immer offen steht. Kurz vor Transferschluss löste der Sturm-Vereinschef sein Versprechen ein und holte den "verlorenen Sohn" für eine Ablösesumme von 21 Mio. S zurück. Haas erhielt einen Vertrag für viereinhalb Jahre und die Chance, an seine erfolgreiche erste Karriere im Sturm-Dress anzuknüpfen. "Straßburg war trotz aller Probleme eine schöne Zeit, in der ich viel gelernt habe. Aber jetzt zählt für mich nur, so schnell wie möglich bei Sturm wieder fix in die Mannschaft zu kommen. Der Rest, so wie ein Platz im Nationalteam, ergibt sich dann von selbst", blickt Haas optimistisch in die Zukunft. Konkurrenz im Sturm In seiner ersten Ära bei Sturm war er unter Ivica Osim zum Goalgetter gereift und hatte gemeinsam mit Ivica Vastic und Hannes Reinmayr das "magische Dreieck" gebildet. Nun schreckt ihn auch der große Konkurrenz-Kampf an vorderster Front (neben Haas und Vastic stehen mit Charles Amoah, Sergej Juran, Tomislav Kocijan und Imre Szabics insgesamt sechs Angreifer im Kader) nicht ab: "Wenn ich im Kopf frei und wieder gut drauf bin, brauche ich mich vor niemand verstecken." Vielleicht gibt ihm Osim schon am Mittwoch die Chance, den ersten Schritt zu tun. (APA)