Sheffield - Ein NeurologInnen-Team um Marios Hadjivassiliou vom Royal Hallamshire Hospital an der University of Sheffield http://www.sheffield.ac.uk/ glaubt, eine wichtige Ursache von heftigen Kopfschmerzen und Koordinationsstörungen entdeckt zu haben: Das Protein Gluten in der Nahrung, ein Bestandteil von Weizen und anderen Getreiden. Manche Menschen vertragen offenbar, ohne es zu wissen, dieses Protein nicht und reagieren darauf mit den Kopfschmerz-Attacken. Nach Umstellung auf glutenlose Nahrung gingen die Beschwerden der Versuchspersonen deutlich und beinah umgehend zurück, berichten die Forscher im Fachmagazin Neurology http://www.neurology.org/ . Glutenfreie Ernährung Hadjivassiliou und ihre KollegInnen hatten zehn PatientInnen mittleren Alters mit einer Gluten-Überempfindlichkeit näher untersucht. Alle klagten über heftige Kopfschmerz-Episoden, sechs litten zudem unter Unsicherheit im Gang bzw. ausgeprägten Bewegungsstörungen. Untersuchungen mit Magnet-Resonanz-Bildgebung deuteten auf eine Entzündung des zentralen Nervensystems hin. Neun der zehn PatientInnen willigten ein, ihre Ernährung umzustellen und glutenhaltige Nahrung zu meiden. Nach der Umstellung verschwanden bei allen die Beschwerden bzw. ließen deutlich nach. Lockerten sie das Glutenverbot wieder, so kehrten die Kopfschmerzen zurück, so die Mediziner an einem Beispielfall. Hadjivassiliou zieht das Fazit, dass die Beseitigung des auslösenden Faktors, in diesem Falle des Glutens, für Patienten mit Gluten-Überempfindlichkeit und Kopfschmerzen eine sinnvolle Therapie darstellt. Die Diagnose dieser Überempfindlichkeit und Gluten-bedingter neurologischer Störungen lässt dank der Anwesenheit bestimmter Antikörper stellen. Die Überempfindlichkeit kann auch durch genetische Veranlagung verstärkt sein. (pte/red)