Madrid - Das gescheiterte Attentat mit einer 40-Kilogramm-Autobombe in Madrid sollte möglicherweise einem Mitglied des spanischen Rechnungshofes gelten. Wie mehrere spanische Zeitungen am Dienstag berichteten, war der Richter am Rechnungshof, Eliseo Fernandez Centeno, am Montag mit seinem Auto am Ort des versuchten Anschlags vorbeigefahren. Innenminister Jaime Mayor Oreja wollte diese Hypothese zunächst nicht bestätigen. Nach Ansicht der Polizei bestand allerdings kein Zweifel daran, dass die baskische Separatistenorganisation ETA hinter dem Anschlag stand. **** Danach hatten die Terroristen versucht, die Autobombe per Fernzünder im Norden der spanischen Hauptstadt zur Explosion zu bringen. Der Mechanismus versagte jedoch. Es gab nur eine Verpuffung, bei der das Auto mit dem Bombe in Brand geriet. Das in einem Druckbehälter präparierte Dynamit explodierte nicht. Die Terroristen flüchteten nach Angaben der Polizei mit einem zweiten Auto. Den Fluchtwagen sprengten sie in etwa einem Kilometer Entfernung in die Luft, um Spuren zu vernichten. Die Polizei schloss nicht aus, dass die Täter demselben Terrorkommando angehören, das Ende Oktober den Richter am Obersten Gerichtshof, Jose Francisco Querol Lombardero, mit einer Autobombe ermordet hatte. Damals waren bei dem Attentat auch zwei Begleiter des Juristen und ein Busfahrer ums Leben gekommen. Seither hatte es in Madrid keine größeren Anschläge der ETA mehr gegeben. (APA/dpa)