Rom/Neapel - Unbekannte haben in der Nacht auf Dienstag versucht, den Kärntner Christbaum für den Vatikan in Brand zu setzen, der Mitte Dezember von Landeshauptmann Jörg Haider an Papst Johannes Paul II. übergeben und danach der süditalienischen Kleinstadt Acerra bei Neapel geschenkt worden ist. Wie die Polizei bestätigte, schütteten Unbekannte Benzin um den Baum und zündeten dann Feuer an. Die Feuerwehr, die rechtzeitig alarmiert wurde, konnte noch rechtzeitig angreifen, ehe die Flammen die Tanne aus Gurk zerstörten. Der Vatikan hatte den Baum dem Bischof von Acerra, Salvatore Giovanni Rinaldi, geschenkt, der um die Tanne gebeten hatte. Der Bischof antwortete somit auf den Appell eines jungen Unternehmers, Antonio Capuano, Besitzer der einzigen Papierfabrik Süditaliens, die ausschließlich Recycling-Papier herstellt. Die Tanne war am Samstag außerhalb von Acerra auf einem Grundstück aufgestellt, auf dem eine Müllverbrennungsanlage errichtet werden soll. Laut Capuano soll der Christbaum aus Kärnten zum Symbol eines neuen ökologischen Bewusstseins gegen die Verbrennungsanlage werden. Slogans und Gegenstände gegen Haiders Bäumchen Der Bischof, der die Tanne segnete, unterstützt die Initiative Capuanos, der sich gegen die Verbrennungsanlage wehrt. Gegen die Aufstellung der Tanne hatten Mitglieder der altkommunistischen "Rifondazione comunista", die Slogans gegen Haider und Gegenstände gegen den Baum warfen. Der Kärntner Landeshauptmann sorgt in Italien auch wegen seiner häufigen Aufenthalte in der Region Venetien für Schlagzeilen. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wurde Haider von einigen Journalisten erkannt, während er durch die Stadt spazieren ging. Der FPÖ-Altobmann erklärte, er wolle sich einige Ruhetage nehmen und erklärte, nicht über Politik reden zu wollen. Er gab nicht bekannt, wo er während seines Aufenthalts in der Stadt wohnen werde. Haider scheint eine besondere Vorliebe für Padua zu haben. Ende Oktober hatte er einige Tage in der venetianischen Stadt verbracht, um Italienisch-Unterricht zu nehmen. (APA)