Wien - Die Spritpreise in Österreich steigen wieder. Laut ÖAMTC hat die OMV die Höchstpreise für Eurosuper am Dienstag um 30 Groschen auf 13,40 S (0,974 Euro), für Superplus um 25 g auf 14,15 S, für Normalbenzin um 20 g auf 13,15 S und für Diesel um 15 g auf 11,15 S angehoben. Der ÖAMTC geht davon aus, dass die anderen Anbieter dem Marktführer folgen werden. Eurosuper war vor der jüngsten Spritpreiserhöhung zu Wochenbeginn vor Steuern um 21 g teurer als im Durchschnitt der EU-Länder, teilte die EU-Kommission am Dienstagnachmittag mit. Diesel lag um 9 g über dem EU-Durchschnitt, ein historischer Tiefstwert. ÖAMTC: wenig "Gentlemen-like" Die Preiserhöhung sei Beispiel einer mittlerweile zur Routine geworden Praxis, wonach die Mineralölwirtschaft die EU-Nettopreise abwarte, um unmittelbar darauf die Vereinbarung bis zur 40-Groschen-Grenze auszureizen, sagte Karl Obermaier, Chef der ÖAMTC-Interessensvertretung, am Dienstag. Obermaier betonte, dass es sich bei der Vereinbarung zwischen der OMV und Minister Bartenstein um ein "Gentlemen-Agreement" handle. Das Verhalten der OMV sei jedoch wenig "Gentlemen-like", Gewinnspannen müssten nicht immer bis zur Grenze ausgereizt werden. Der Mineralölkonzern hatte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) im September vergangenen Jahres unbefristet zugesagt, die Nettopreise für Eurosuper und Diesel in Österreich nicht mehr als 40 Groschen über den EU-Durchschnitt anzuheben. OMV: Betriebswirtschaftliche Notwendigkeit Laut OMV war die nunmehrige Preiserhöhung bei allen Treibstoffsorten "die Folge marktwirtschaftlicher Logik und betriebswirtschaftlich notwendig". Die Produktpreise seien seit Anfang Februar um 500 bis 600 S (43,6 Euro) pro Tonne gestiegen. Die erhöhten Kosten müssten nun in den Preisen "untergebracht werden", sagte OMV-Sprecherin Bettina Gneisz am Dienstag. Unterdessen haben auch BP und Shell erklärt, mit dem Marktführer mitgezogen zu sein. Zum Vorwurf des ÖAMTC, wonach sich die Mineralölwirtschaft nur knapp innerhalb der vereinbarten Bandbreite bewege, meinte Gneisz, die heimischen Preise hätten in den vergangenen Wochen einen "substanziellen Abstand" zur 40-Groschengrenze aufgewiesen. (APA)