London - Die internationale Hilfsorganisation Oxfam beschuldigt die weltweite Pharmaindustrie mit Gesetzen gegen die Ärmsten der Armen tätig zu sein. Die Organisation fordert, dass "Dritte Welt Länder" so genannte Billig-Kopien von Pharmazeutika herstellen dürfen, die Krankheiten wie AIDS, Darminfektionen und Atmungsprobleme wirksam heilen. Die Hilfsorganisation fordert auch die Welthandelsorganisation WTO auf, Patentrechte für Länder der Dritten und Vierten Welt zu ändern. Das Resultat dieser Patentrechte verbietet den Ländern den Zugang zu lebensnotwendigen Arzneimitteln. Die internationale Hilfsorganisation forderte den Pharmariesen GlaxoSmithKline auf, gerichtliche Aktionen gegen Länder, die gegen die Wahrung der Patentrechte verstoßen, auszusetzen. Ein Land, das schwer unter Klagen von internationalen Pharmariesen leidet, ist Brasilien. Arzneimittel gegen Aids werden im Land selbst produziert und gratis an HIV-Infizierte verteilt. Diese Aktion führte zum 50-prozentigen Rückgang der Todesrate von Aidspatienten. Brasilien wurde daraufhin von der WTO mit Sanktionen bestraft. GlaxoSmithKline sei jedenfalls nicht sehr empfänglich dafür , die Komplexität des Problems zu erkennen. Bei internationalen Projekten wie zum Beispiel die Preisreduzierung von Aids-Medikamenten sei die Zusammenarbeit bislang ignoriert worden. "Nur gemeinsam mit Regierungen, NGOs, der Weltbank und der UNO kann das Problem gelöst werden", so Forsyth. (pte)