Ein Gericht in Belgrad hat am Dienstag eine einmonatige Untersuchungshaft für den ehemaligen Generaldirektor des serbischen Staatsfernsehens RTS, Dragoljub Milanovic, angeordnet. Milanovic wird vorgeworfen, er habe von den bevorstehenden NATO-Luftangriffen auf die RTS-Zentrale am 23. April 1999 gewusst und das Gebäude trotzdem nicht geräumt, meldete die Nachrichtenagentur Beta. Beim dem Raketenangriff in der Belgrader Innenstadt waren 16 RTS-Mitarbeiter ums Leben gekommen. Milanovic galt als einer der loyalsten Mitarbeiter des Ex-Diktators Slobodan Milosevic. Die Familien der Opfer fordern seit fast zwei Jahren, über die wahren Umstände des Angriffs aufgeklärt zu werden. Sie machen gleichermaßen die NATO und die damalige RTS- Führung für den Verlust ihrer Angehörigen verantwortlich. (APA)