Murray Hill - Physiker der Bell Laboratories in Murray Hill, USA, haben erstmals einen winzigen quantenmechanischen Effekt als Kraftquelle für milliardstel Meter kleine Strukturen genutzt. Die so genannte Casimir-Kraft brachte ein kleines Siliziumplättchen dazu, sich wie von Geisterhand um einen hauchdünnen Draht zu drehen. Weder eine elektrische Ladung noch magnetische Effekte wirkten bei diesem Experiment. Einzig und allein die Nähe eines kugelförmigen Metallkörpers reichte für diese Bewegung aus. Denn die Casimir-Kraft sorgt dafür, dass sich ungeladene metallische Oberflächen gegenseitig anziehen. Allerdings ist dieser Effekt so klein, dass er nur im Labor mit großem technischen Aufwand nachweisbar ist. Erzeugt wird die Casimir-Kraft durch kaum messbare quantenmechanische Fluktuationen wie sie bei allen elektromagnetischen Feldern auftreten. Die beobachtete Bewegung entsprach exakt der theoretisch bestimmten Casimir-Kraft, weshalb die Forscher einen Störeffekt durch andere Kräfte ausschließen. Zudem wirkt dieser quantenmechanische Effekt immer und überall zwischen Metallflächen, wodurch in Zukunft für Nano-Roboter weder Batterien noch elektrische Anschlüsse nötig wären. Neben biologischen Vorgängen in der Nano-Welt könnte dieser Effekt als verlässliche Antriebsquelle für winzige nur milliardstel Meter kleine Maschinen genutzt werden. (pte)