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Internet-Ombudsmann kritisiert Provider
Beschwerden über A-Online und Chello
Dem österreichischen Internet-Ombudsmann sind die
heimischen Provider der größte Dorn im Auge. 34 Prozent der gesamten
Beschwerden richteten sich im Jahr 2000 gegen Internetanbieter. Die
meisten dieser Beschwerden hätten jedoch den beiden größten Providern
A-Online (Telekom Austria) und Chello (UPC Telekabel) gegolten,
sagte Internet Ombudsmann Jürgen Gangoly am Dienstag-Abend bei der
Präsentation des Jahresberichts 2000. Der Internet-Ombudsmann ist
eine gemeinsame Einrichtung des ÖIAT (Österr. Institut für angewandte
Telekommunikation) und des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).Technische Mängel, schlechte Performances, mangelnder Kundensupport, falsche Verrechnung
Die Probleme beträfen technische Mängel, schlechte Performances,
mangelnden Kundensupport sowie falsche Verrechnung. Oftmals hätten
Call Center-Mitarbeiter technische Probleme auf die Kunden abgewälzt.
Vergangenes Jahr habe die Beschwerdestelle aber bereits einen ersten
Erfolg erzielt und bei Chello eine Gutschrift für alle geschädigten
Kunden erreicht, so Gangoly.
Überraschend wenige Beschwerden gab es hingegen mit nur 3,6
Prozent in einer blühenden Branche des E-Commerce, dem Bücher- und CD
-Handel, gefolgt von Dienstleistungen (4,7 Prozent), Elektronik (6,0
Prozent) und Software- und Computerhandel mit 7,4 Prozent aller
Reklamationen. Kernpunkte der Kritik waren hier vor allem schlechte
Lieferzeiten (33,9 Prozent), Produktmängel (23,5 Prozent), Probleme
mit der Kreditkartenabrechnung (12,8 Prozent) oder unerwartete
Zusatzkosten (12,3 Prozent).
732 Beschwerden im Jahr 2000, Schadenssumme begträgt 3,4 Mill. Schilling
Insgesamt verzeichnete der Ombudsmann im vergangenen Jahr 732
Beschwerden. Die gemeldete Schadenssumme betrug dabei 3,4 Mill. S
(247.088 Euro). 92,8 Prozent der Problemfälle konnten nach
Intervention des Ombudsmanns außergerichtlich gelöst werden. Die
restlichen 7,2 Prozent seien im wesentlichen Fälle gewesen, bei denen
von vornherein Betrugsabsicht vorlag, berichtet der Ombudsmann. (APA)