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ORF-Wahlen: FPÖ bleibt bei Neuwahl im Herbst
"Gerhard Weis hat sicher einen Startvorteil"
Die FPÖ bleibt dabei: Noch in diesem Herbst soll es
eine Neuwahl der ORF-Spitze geben. Dies bekräftigt FPÖ-Klubobmann
Peter Westenthaler in einem Gespräch mit der Programm-Illustrierten
"tv-media". Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) wartet indes noch
ab, heißt es in den "Oberösterreichischen Nachrichten". Erst müssten
die Gründzüge des ORF-Gesetzes vorliegen, dann werde über die Wahl
des Generalintendanten gesprochen. "Wir werden im März die Punktation
vorlegen", so Schüssel.
Was danach aus FPÖ-Sicht passieren sollte, erklärt Westenthaler:
Man könne nicht ein neues ORF-Gesetz beschließen und dann eineinhalb
Jahre auf Basis eines alten Gesetzes mit einer alten ORF-Führung
weiterarbeiten. "Ich gehe davon aus, dass wir einen Konsens finden
werden und dass es noch heuer zu einer Neubestellung der ORF-Führung
kommen wird", so der FPÖ-Klubchef in Richtung ÖVP. Eine Neuwahl
bedeute ja nicht das Ende für ORF-Generalintendant Gerhard Weis.
Dieser habe sicher einen "Startvorteil", meint Westenthaler. "Aber es
kommt darauf an, welches Personal- und Reformkonzept von Weis
vorgelegt wird." Eine Verlängerung der Funktionsperiode von
Informationsintendant Hannes Leopoldseder wäre etwa ein Fehler.
Derzeit vermisst Westenthaler ein Gesamtkonzept im Bereich der ORF-Information. Es gebe demnach keine Koordination zwischen den
einzelnen Nachrichtensendungen und Magazinen. Die Einführung eines
Generalsekretärs und eines über alle Ebenen zuständigen
Chefredakteurs könnte hier Abhilfe schaffen. Westenthaler: "Ein
Generalsekretär war nie schlecht, weil er den Generalintendanten
entlastet und für die Kommunikation zwischen den Redaktionen sorgt."
ORF-Chef Weis zeigte sich zuvor in einem Interview mit den
"Salzburger Nachrichten" misstrauisch gegenüber
den Reformplänen der Regierung.(APA)