Sydney (APA/dpa) - Die katholische Kirche Australiens muss rund 20,5 Millionen Schilling Schadensersatz an einen Mann zahlen, der als Bub in einer katholischen Schule mit einem Lederriemen geprügelt worden war. Das entschied ein Gericht am Mittwoch in Sydney. Der heute 30- jährige Ingenieur Paul Hogan hatte die Kirche verklagt, weil er immer noch unter Schmerzen in beiden Händen und psychischen Folgen leide. Das Gericht sprach ihm insgesamt 2.529.093 australische Dollar (1,49 Mill. Euro/20,5 Mill. S) als Schmerzensgeld und Entschädigung für entgangenes Einkommen zu. Dazu kommen noch nicht berechnete Zinsen und Rentenansprüche. Die Kirche hat Berufung angekündigt. Hogan war als 17-Jähriger im März 1984 am St. Johns College im Westen Sydneys an einem Tag zwei Mal zur Prügelstrafe verurteilt worden. Am Morgen bekam er Schläge, weil er keine korrekte Schuluniform angehabt hatte. Am Nachmittag wurde er geschlagen, nachdem er mit anderen Schülern ein Spottlied auf den prügelnden Lehrer gesungen hatte, sich aber weigerte, die Namen seiner Kameraden preiszugeben. In Australien ist mittlerweile in allen Bundesstaaten die Prügelstrafe verboten. Trotzdem wird sie nach Presseberichten in einigen Privatschulen und christlichen Schulen immer noch erteilt. (