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Graz - In den österreichischen Universitäten sind Frauen keine Seltenheit: In 95 von 100 Fällen findet mensch sie allerdings auf den Hörerbänken und nicht hinter dem Rednerpult wieder. Zur Erhöhung der Frauenquote im Lehrkörper der Hochschulen hat nun der Europäische Sozialfonds sechs Millionen Schilling für ein Frauenförderungsprojekt an drei steirischen Universitäten bereitgestellt. Kernstück ist ein gemeinsamer Uni-Lehrgang, in dem Akademikerinnen lernen sollen, wie sie Stolpersteine und Hürden, die ihnen zumeist von ihren männlichen Kollegen in den Weg gelegt werden, überwinden. Ein Modell, auch für andere Unis Entwickelt und betrieben wird das frauenspezifische Projekt von der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung (IKFG ) in Graz, der Vertreterinnen der Karl-Franzens-Universität, der Technischen Universität Graz und der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz angehören. "Die Leitfrage für die inhaltliche Gestaltung des Programms lautet: Wie können Frauen ihre wissenschaftlichen Qualifikationen in einer männlich dominierten scientific community umsetzen?", so Barbara Hey von der IKFG. Im Zuge der dreijährigen Pilotphase will mensch ein Modell ausarbeiten, das dann von den anderen österreichischen Universitäten übernommen werden kann. Kostenloser Lehrgang Im Zentrum der geplanten Maßnahmen steht der vorerst kostenlose Universitäts-Lehrgang "Frauen an der Universität", an dem junge Akademikerinnen (beginnend bei Diplomandinnen) teilnehmen können: Zum einen bietet der Lehrgang, der im Mai dieses Jahres starten wird, so genannte "laufbahnorientierte Weiterbildungsbausteine", die Seminare zu Themen wie u.a. Durchsetzungs- und Verhandlungsstrategien, Konfliktbewältigung und Präsentation, Selbst-und Projektmanagement beinhalten. Darüber hinaus will mensch die Wissenschaftlerinnen über Projektakquisition und Fundraising und über das schon bestehende Frauenförderangebot an österreichischen Universitäten informieren sowie zu einer Netzwerkbildung zwischen den Forscherinnen der unterschiedlichsten Fachbereiche aufmuntern. Finanzierung auf drei Jahre sicher Die Finanzierung des Lehrganges ist auf drei Jahre gesichert. Während im ersten Jahr Akademikerinnen aus der Steiermark bevorzugt werden, will mensch den Teilnehmerinnenkreis bereits im zweiten Jahr österreichweit ausweiten. Dann sollen die insgesamt zwölf Seminare, von denen jede Teilnehmerin mindestens acht absolvieren muss, nicht mehr geblockt am Wochenende (Freitag und Samstag), sondern innerhalb mehrerer Wochen in den Uni-Sommerferien anbieten. Für das dritte Jahr ist ein weiterer Lehrgang geplant. Pro Jahr werden 20 Lahrgangplätze vergeben. Voranmeldungen sind ab sofort in der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauen und Geschlechterforschung (IKFG) möglich.(APA)