Wien - Schwämme, Quallen und Polypen verbinden die meisten Menschen mit Ozeanen und Meeren. Die wenigsten wissen, dass es diese Tiere auch in unseren heimischen Süßgewässern gibt. Der neu erschienene "Farbatlas Süßwasserfauna Wirbellose" (Ulmer-Verlag) beschreibt die "Niederen Tiere" - von den Schwämmen bis zu den Insekten - in Gartenteichen, Tümpeln oder Seen, Rinnsalen, Bächen oder Flüssen. Die Quallen sind bei uns mit nur einer Art vertreten, der Süßwasserqualle "Craspedacusta sowerby". Selbst im Stadtgebiet von Wien kann man sie finden beispielsweise in Donau-Altarmen. Allerdings treten die Quallen - mit der Größe eines Zehn-Schilling-Stücks - nur kurz im Jahr auf und verschwinden dann wieder. An Süßwasserschwämmen gibt dagegen mehrere Arten, die die verschiedensten Gestalten annehmen können und von ungeübten Augen meist übersehen werden. Der Bogen der so genannten niederen Tiere - eigentlich alles außer Wirbeltiere - in Süßgewässern spannt sich weiter über Weichtiere - Schnecken und Muscheln, Würmer und das große Heer der Insekten und Insektenlarven. Besonders prächtig sind dabei etwa die Wasserkäfer, so wird der Gemeine Gelbrandkäfer bis zu acht Zentimeter groß. Der Atlas ist reich bebildert, zu jeder der 280 beschriebenen Arten gibt es wenigstens ein Farbfoto, was die Bestimmung erleichtern soll. Zur Erklärung der Gruppen - etwa wie eine typische Köcherfliegenlarve aussieht - setzt Autor Karsten Grabow dagegen auf einfache, schematische Zeichnungen. Neben den Beschreibungen der Arten sind auch die bevorzugten Lebensräume der Tiere angeführt. Eine Einführung in die verschiedenen Gewässertypen runden den Band ab. (APA)