Wien - Österreichs Wirtschaft scheint das Thema Euro-Umstellung mittlerweile ernst genommen zu haben. Nach Recherchen des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV) sind inzwischen 47 Prozent - also knapp die Hälfte - der heimischen Unternehmen eurofit. Weitere 27 Prozent sind noch mit Änderungsmaßnahmen beschäftigt. "Gut ein Viertel schläft aber noch immer", hat der KSV in den letzten drei Monaten bei der Befragung von 10.895 Firmen festgestellt. Angeführt wird die Liste der Euro-Muffel nach KSV-Angaben vom Mittwoch von der Land- und Forstwirtschaft mit 53 Prozent, gefolgt vom Tourismus. 42 Prozent der Hotels und Gaststätten hätten vom neuen Zahlungsmittel bisher noch keine Notiz genommen oder Umstellungsmaßnahmen gesetzt. Kredit- und Versicherungswesen gut vorbereitet Zu den am besten vorbereiteten Wirtschaftszweigen zählten nach wie vor Unternehmen aus dem Kredit- und Versicherungswesen (58 Prozent fertig), dem unternehmensbezogenen Dienstleistungssektor (55 Prozent fertig), der Sachgütererzeugung (51 Prozent) und dem Handel (48 Prozent). Allerdings gebe es auch hier einen "Bodensatz von mindestens 18 Prozent, die sich nicht bewegen lassen, den Euro in Angriff zu nehmen", so der KSV. Nach Umsatzklassen zeige sich, dass Unternehmen mit höherem Umsatz die Euro-Umstellung eher vollzogen haben als Firmen mit niedrigem Erlösen. So seien Betriebe mit einem Umsatz von mehr als 500 Mill. S (36 Mill. Euro) bereits zu 83,5 Prozent auf den Euro eingerichtet, während 42 Prozent der Unternehmen mit weniger als 5 Mill. S Umsatz noch nicht einmal mit der Umstellung begonnen hätten. Die mittelständischen Firmen liegen laut KSV "ähnlich gut wie die großen". Wiener besser vorbereitet Große regionale Unterschiede kennzeichnen die Bundesländerauswertung des KSV. Demnach hätten die Salzburger, Steirer und Tiroler erst zu einem guten Drittel den Euro in ihre Buchhaltung integriert, während rund die Hälfte der Wiener, Niederösterreicher und Burgenländer schon eurofit sei. Entgegen dem Ost-West-Gefälle würden auch die Vorarlberger mit 53 Prozent bei der Fertigstellung sehr gut im Rennen liegen. Die meisten Euro-Verweigerer gebe es derzeit noch in Oberösterreich (hier haben laut KSV 32 Prozent noch keine Maßnahmen ergriffen) und in Kärnten, wo dieser Prozentsatz bei 31 Prozent liege.(APA)