Wien - "Verwundert" über die öffentliche Debatte betreffend die ÖGB-Reform zeigte sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz, Johann Driemer. Driemer meinte, die öffentliche Diskussion sei der notwendigen Strukturreform "nicht dienlich und hemmt den weiteren Entwicklungsprozess". Jetzt seien praktisch "alle Mitglieder und Funktionäre aufgerufen, sich an dem Diskussionsprozess in der Öffentlichkeit zu beteiligen". In der Sache selbst sieht Driemer sehr wohl die Notwendigkeit neuer Strukturen: "Ich bin ein alter Verfechter der Anpassung an die geänderten Rahmenbedingungen, auch in der ÖGB-Struktur." Er selbst stehe ja bereits seit zwei Jahren in einem "sehr engen Kooperationsvertrag" mit der Gewerkschaft der Chemiearbeiter und der Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss. Diese drei Fachgewerkschaften sollen ja künftig zu einer Branchengewerkschaft Bau, Holz, Kunststoffe, Chemie, Nahrung zusammengeführt werden. Ob er als derzeit mitgliederstärkster Chef der drei Gewerkschaften dann automatisch auch Vorsitzender neuen Branchengewerkschaft würde, wollte Driemer nicht beantworten. Aber "in der gesamten neuen Gewerkschaft gibt es Führungsstrukturen, die nach gewissen Schlüsselzahlen eingerichtet werden. Klarerweise ergibt sich aus gewissen Stärkeeinheiten auch eine gewisse Verteilung der gewählten Funktionen, ohne dass man jemanden majorisiert". Im wesentlichen gehe es bei der ÖGB-Reform darum, schlagkräftiger zu werden und die Ressourcen optimal zu nutzen. (APA)