Formel 1
Lauda: "Ich pfeife auf Österreich"
Der ausgewanderte Ex-Airliner ist als Jaguar-Testfahrer im Gespräch
München - Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda könnte
sein Formel-1-Comeback als Motorsportdirektor bei Jaguar mit der
Rückkehr ins Cockpit krönen. Zumindest hat es solche
Gedankenspiele, Lauda selbst das Auto testen zu lassen, in der
Führungsabteilung der Briten bereits gegeben. "Das ist eine Idee,
die unser Finanzchef mal gehabt hat, um Nikis Gehalt teilweise
wieder kompensieren zu können", sagte Jaguar-Chef Wolfgang Reitzle
der Illustrierten Bunte: "Aber letztlich ist das eine Entscheidung,
die wir ihm selbst überlassen werden."
Jaguars Nummer-eins-Pilot Eddie Irvine muss sich aber in
nächster Zeit noch keine Sorgen um seinen Job machen. Vorerst will
Lauda keinen anderen Fahrer verpflichten. "Ich schaue mir die
nächsten vier Rennen an und danach werden wir weitersehen", sagte
der 51-jährige Lauda. Der Nordire Irvine, 1999 noch mit Ferrari
Vize-Weltmeister hinter Mika Häkkinen, hatte im vorigen Jahr mit
Neueinsteiger Jaguar lediglich vier WM-Punkte geholt. Zweiter Pilot
des Teams ist in der kommenden Saison der junge Brasilianer Luciano
Burti.
Lauda, der bei Jaguar pro Jahr mehr als vier Millionen Mark
verdienen soll, wird seinen Lebensmittelpunkt komplett aus
Österreich nach England verlegen, nicht nur, um näher an der Firma
zu sein. "Ich pfeife auf Österreich und wandere aus. Man hat mich
brutal rausgeprügelt wie einen Hund, nur weil ich mich nicht
dressieren lassen wollte", meinte Lauda.(sid)