Frankfurt - Investitionen in die private Altersvorsorge werden sich nach Einschätzung der Investmentbank Goldman Sachs in den kommenden zehn Jahren zwar positiv auf die Entwicklung an den internationalen Aktien- und Rentenmärkten auswirken. Wenn jedoch die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten "Baby-Boomer-Generation" zwischen 2011 und 2020 in den Ruhestand gingen, sei mit Problemen zu rechnen, heißt es in einer am Mittwoch in Frankfurt vorgestellten Studie. Vor allem Japan und Europa betroffen Die Bevölkerung werde immer älter und die Zahl der sparenden und investierenden Erwerbstätigen gehe zurück. Diese demographische Entwicklung betreffe vor allem Japan und Europa. Die USA seien wegen ihres Bevölkerungswachstums weniger betroffen. "In den acht analysierten Ländern wird der Kapitalstock Prognosen zufolge von 65 Billionen Dollar auf auf 144 Billionen Dollar ansteigen, wobei die größten Zuwächse bei der Vorsorge in Kontinentaleuropa verzeichnet werden", sagte die Autorin der Studie, Mauren Culhane. Sofern es nicht zu einer drastischen Konjunkturabkühlung komme, sollten diese zahlenmäßig starken erwerbstätigen Jahrgänge zum Abbau der Staatsverschuldungen beitragen und dabei dem privaten Sektor gleichzeitig umfassende Möglichkeiten zur Kapitalaufnahme über die Märkte bieten. Die Ausnahme bilde in diesem Szenario Japan, wo die Zahl der Beschäftigten mit dem größten Sparpotenzial bereits jetzt zurückgehe und die Staatsverschuldung zunehme. Drehung Das positive Szenario dürfte sich nach Einschätzung der Investmentbank jedoch ab dem Jahr 2010 ändern. Generell werde in den kommenden 50 Jahren durch niedrigere Geburtenraten und die allgemein höhere Lebenserwartung der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung zurückgehen. Jeder Erwerbstätige müsse künftig die Rente von doppelt so vielen Pensionären finanzieren, wie dies heute der Fall sei. "Ab 2010 bzw. 2015 werden die Bruttosparquoten möglicherweise fallen, wenn die Regierungen Mittel aufnehmen müssen, um die gestiegenen Ausgaben im Renten- und Gesundheitsbereich zu decken", sagte Culhane. Auch würden die "Baby-Boomer"-Jahrgänge ihre Vermögenswerte liquidieren, um den Ruhestand zu finanzieren. (APA/Reuters)