Wien - Einen Tag nach seinem 75. Geburtstag wird Alt-landeshauptmann Siegfried Ludwig am Donnerstag bei der AUA-Aufsichtsratssitzung sein Mandat zurücklegen. Seit dem Ausscheiden von Rudolf Streicher führte er als stellvertretender Aufsichtsratschef den Vorsitz. Es wird erwartet, dass der interimistische ÖIAG-Chef und AUA-Aufsichtsratsmitglied Johannes Ditz zum Vorsitzenden gewählt wird. Ditz hatte kürzlich mit der Aufforderung an die "alten" AUA-Aufsichtsräte zum vorzeitigen Rücktritt den Startschuß für den Umbau des Kontrollorgans gegeben. Dem Wunsch der ÖIAG (sie ist mit 39,7 Prozent größter Aktionär) zufolge soll der Aufsichtsrat von 18 auf 15 Mitglieder verkleinert, "verjüngt und entpolitisiert" werden. Unter den seit Wochen kolportierten Namen befindet sich auch VW-Chef Ferdinand Piech. Wieder bestellt werden die Banker Gerhard Randa, Helmut Elsner und Walter Rothensteiner, möglicherweise auch Paul Senger-Weiss und Max Schachinger. Vor Klage gegen Heinzel Ob und in welcher Form der Betriebsrat die Neubestellung goutiert, ist noch offen. Relativ weit gediehen sind hingegen die Überlegungen der Belegschaftsvertreter ÖIAG-Aufsichtsratschef Alfred Heinzel unter anderem wegen seiner Äußerungen über das angeblich katastrophalen Ergebnisses der AUA zu klagen. Auf der Tagesordnung stehen morgen auch Themen wie die Budgetvorschau 2001 für die AUA-Gruppe und die Umsetzung des Stammhauskonzepts, das durch die straffe Integration von AUA, Lauda Air und Tyrolean jährlich eine Mrd. S einsparen helfen soll. Zu dem überraschenden Anstieg des AUA-Kurses seit Mitte Dezember verdichten sich indes Marktgerüchte, daß ein größerer Interessent - konkret der Flughafen Wien - AUA-Aktien am Markt aufkaufen könnte. (cr, APA)