Washington - US-Präsident George W. Bush hat Israel und die Palästinenser aufgefordert, die Eskalation der Gewalt zu beenden. Bush sagte am Mittwoch in Washington, die Spirale von Gewalt und Gegengewalt müsse gestoppt werden. Er habe dem amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak sein Beileid für den Tod der acht Menschen ausgesprochen, in die am Morgen nahe Tel Aviv ein palästinensischer Busfahrer gerast war. Dies sei ein "entsetzlicher Akt der Gewalt" gewesen, sagte Bush in seiner ersten formellen Erklärung zum Nahen Osten seit seinem Amtsantritt am 20. Jänner. Die israelischen Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der Busfahrer gezielt in die Menschenmenge fuhr. Mindestens 17 weitere Menschen wurden dabei verletzt. Arafat sei mitverantwortlich US-Außenminister Colin Powell telefonierte nach Angaben seines Sprechers Richard Boucher mit Palästinenser-Präsident Arafat, der den Angriff des Busfahrers verurteilt habe. Arafat hatte Israel für den Vorfall mitverantwortlich gemacht. Die von Israel betriebene militärische Eskalation habe direkte Auswirkungen auf die Gefühle der Palästinenser, sagte Arafat in der Türkei. Bouchner sagte, Powell habe mit Arafat über Schritte zur Beendigung der Gewalt gesprochen. Die Palästinenser sollten Terroristen verhaften und Israel "gezielte Tötungen" beenden. Mit diesem Begriff bezeichnet die israelische Armee Angriffe auf Personen, die wie der am Dienstag getötete Arafat-Leibwächter für Anschläge gegen Israelis verantwortlich gemacht werden. Barak und sein Nachfolger Ariel Sharon verurteilten den Anschlag bei Tel Aviv. Barak sprach von einem "abscheulichen Verbrechen" an unschuldigen Bürgern. Sharon sagte, er werde nach seiner Amtsübernahme die Sicherheitsvorkehrungen verstärken. Es war der schwerste Anschlag seit Beginn des Palästinenser-Aufstandes vor fünf Monaten, in dessen Verlauf etwa 400 Menschen getötet wurden. (APA/Reuters)