Als Drehscheibe für die Hörfunk-Redaktionen in ganz Österreich sowie als "Stützpunkt" für die in Wien tätigen Redakteure habe sich das nun komplett digitalisierte Studio ausgezeichnet bewährt, zogen ORF-Hörfunk-Chefredakteur Karl Amon sowie Wolfgang Fuchs, Chef der Innenpolitik-Redaktion des ORF-Hörfunks, eine erste Zwischenbilanz. Die Neuerungen sind auf den ersten Blick rein technischer Natur: Computer-Terminals haben die Bandschnittplätze abgelöst, über eine Datenleitung sind die Rechner mit der Zentrale im Funkhaus verbunden. Die Redakteure arbeiten nun fast ausschließlich an digitalen Schnittplätzen. Arbeitsabläufe verbessert Aber nicht nur die Infrastruktur, auch die Arbeitsabläufe habe man mit der Runderneuerung des Parlamentsstudios entscheidend verbessert, so Chefredakteur Amon. Die "dislozierten" Parlamentsredakteure sind nun voll ins ORF-Netzwerk eingebunden. Redaktionssystem und Recherche stehen zentral zur Verfügung. "Ende des Zentralismus" Automatisiert wurde die Verarbeitung des Tonmaterials. Wenn das Plenum des Nationalrats tagt, erfasst ein automatischer Mitschnitt die Redebeiträge in 30-Minuten-Blöcken. Das so gesammelte Audio-Material steht am zentralen Server zur Verfügung und kann von den im Parlament stationierten Redakteuren ebenso erfasst und bearbeitet werden wie etwa von ihren Kollegen in Bregenz. Als "Ende des Zentralismus" bezeichnete Fuchs diese Anbindung der Bundesländer. Die Bundesländerredaktionen könnten nun auf O-Töne und Debatten-Beiträge "ihrer" Abgeordneten zugreifen. Früher hatte dieser regionale Blickwinkel die Organisation zusätzlicher Ressourcen erfordert. Das Parlamentsstudio fungiere so als Serviceeinrichtung und Drehscheibe für die Bundesländer-Redaktionen. "... sondern eine technisch ausgereifte Lösung" In zwei Monaten entstand das neue Studio, etwa eineinhalb Millionen Schilling wurden investiert. "Wir wollten keinen Luxus, sondern eine technisch ausgereifte Lösung", umriss Fuchs die Anforderungen. Überhaupt erst möglich gemacht worden sei es durch die Errichtung des News-Center im Funkhaus, das seit dem Frühling 2000 in Betrieb ist. Die neuen Räumlichkeiten - nach wie vor "das modernste Radiostudio der Welt" - haben laut Amon entscheidend zur Qualitätsverbesserung der Arbeitsabläufe und der internen Kommunikation beigetragen - und auch die Mitarbeiter hätten sich mittlerweile gut eingelebt. (APA)