IT-Business
Kartellbehörde nimmt Corel-Deal von Microsoft unter die Lupe
Neue Ermittlungen eingeleitet
Das laufende Kartellverfahren gegen Microsoft
ist noch nicht abgeschlossen, da hat die
Kartellbehörde der US-Regierung schon die nächsten Ermittlungen eingeleitet: Dabei geht es um den Wettbewerb
auf dem Markt für Büroanwendungen und die Beteiligung des Marktführers an dem finanziell angeschlagenen
Software-Hersteller
Corel
.
Im Zusammenhang mit der von Microsoft im Oktober vergangenen Jahres getätigten Corel-Investition von 135
Millionen Dollar werde der Einfluss dieser Transaktion auf den Wettbewerb untersucht, sagte am Mittwoch die
Sprecherin des Justizministeriums in Washington, Gina Talamona. Microsoft-Sprecher Jim Cullinan teilte mit, der
Marktführer habe seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekundet.
Linux bleibt
Der Markt für Büroanwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Präsentationssoftware wird weltweit von Microsoft Office
dominiert. Das kanadische Unternehmen Corel bietet das Konkurrenzprodukt WordPerfect an, das im Unterschied zu MS Office auch in einer
Version für die Windows-Alternative Linux zum Einsatz kommt. Cullinan erklärte, die Vereinbarung mit Corel sehe nicht vor, dass die Entwicklung
von Software für konkurrierende Betriebssysteme eingestellt werden solle.
In dem seit Mai 1998 andauernden Hauptverfahren der Kartellwächter gegen Microsoft geht es um den Missbrauch einer marktbeherrschenden
Stellung. Deshalb wurde im Juni vergangenen Jahres in erster Instanz die Aufteilung von Microsoft in zwei getrennte Unternehmen angeordnet. Der
Hersteller des PC-Betriebssystems Windows hat Berufung gegen dieses Urteil eingelegt. Eine erste Anhörung vor dem Berufungsgericht ist für den
26. Februar geplant. (APA/AP)