Nahost-Konflikt
Arafat wirft Israel "gefährliche Eskalation" vor
Auch Einsatz von Giftgas und Uranmunition angeprangert
Gaza - Der palästinensische Präsident Yasser Arafat hat Israel für die jüngsten Gewaltakte im Nahen Osten verantwortlich
gemacht. "Diese von der israelischen Regierung und Armee provozierte gefährliche Eskalation ist nicht nur gefährlich für den Frieden, sie ist
auch eine Gefahr für die Stabilität" in der Region, sagte Arafat am Donnerstag vor Journalisten in Gaza.
Arafat dankte zugleich US-Präsident George W. Bush für dessen Aufruf zur Mäßigung. "Ich danke ihm für diesen Aufruf, aber ich muss in
Erinnerung rufen, dass wir weder abgereichertes Uran noch Giftgas, Raketen, Hubschrauber, Panzer oder gepanzerte Fahrzeuge einsetzen",
sagte er. Den Einsatz dieser Mittel werfen die Palästinenser der israelischen Seite vor, die jedoch bestreitet, abgereichertes Uran oder
Nervengas eingesetzt zu haben. Auch die libanesische Regierung hat Israel beschuldigt, im Libanon Uranmunition verwendet zu haben. Die
israelische Zeitung "Yediot Aharonot" hatte im Jänner gemeldet, dass die israelische Armee bis vor einem Jahr Geschoße amerikanischer
Produktion mit abgereichertem Uran verwendet hätte.
US-Präsident Bush hatte Israelis und Palästinenser aufgerufen, den "tragischen Zyklus der Gewalt" zu beenden. Die USA würden nicht
aufhören, mit allen Konfliktparteien daran zu arbeiten, dass Ruhe in die Krisenregion einkehre. US-Außenminister Colin Powell hatte mit
Arafat telefoniert. (APA)