Lustenau - Sturm Graz feierte in Lustenau dank einer guten zweiten Hälfte einen knappen 2:1 (1:1)-Sieg. Den Siegestreffer erzielte dabei Ivica Vastic in der 78. Minute. Damit verkürzte der Meister, der weiter an dritter Stelle liegt, den Rückstand auf Tabellenführer FC Tirol auf vier Punkte. Die Vorarlberger, die eine gute Chance auf den ersten Punktgewinn gegen die Steirer nach fast zweijähriger Pause verpassten, fielen dagegen vorerst vom vierten auf den sechsten Platz zurück. Die Grazer begannen überraschend verhalten und versuchten nur den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Diese Taktik ging bereits nach 38 Sekunden fast ins Auge, als Sturm-Keeper Schicklgruber mit seinem Libero Foda zusammenstieß. Marcelino reagierte zwar mit dem Rücken zum Tor stehend blitzschnell, doch sein Fersler wurde noch von Korsos in den Corner gelenkt. In der zehnten Minute hatte Tiefenbach nach Idealpass von Regtop die nächste Chance auf die Führung für die Lustenauer, Schicklgruber zeichnete sich aber bei dem Schuss aus rund 14 Metern mit einer Faustabwehr aus. Die Grazer nützten dagegen gleich ihre erste Möglichkeit, wobei Krassnitzer keine gute Figur machte. Schupp spielte genau in den Lauf von Reinmayr und dessen Schuss rutschte dem Lustenau-Torhüter durch die Finger zum 0:1 (18.). Die Vorarlberger benötigten eine knappe Viertelstunde, um sich von diesem Schock zu erholen, bekamen dann aber die Partie wieder in den Griff und erzielten in der 39. Minute den verdienten Ausgleich: Regtop nahm Foda den Ball ab und bediente Marcelino, der den Ball nur mehr über die Linie zu drücken brauchte. Aufgrund der schwachen Leistung in der ersten Hälfte setzte es für Sturm wieder einmal eine Kabinenpredigt von Trainer Ivica Osim. Diese rüttelte den Meister wach, es folgte ein wahrer Sturmlauf, wobei Martens zunächst eine Riesenchance auf das 2:1 ausließ (59.). Spielmacher Vastic erlöste dann aber die Gäste. Nach einem abgeblockten Schuss von Schupp zauderte die Lustenau-Abwehr und der ÖFB-Nationalspieler hatte keinerlei Probleme mit einem überlegten Flachschuss den Endstand herzustellen. In der Schlussphase, als Lustenau alles nach vorne warf, um die dritte 1:2- Heimniederlage in Serie zu verhindern, hatte Vastic im Konter nach Minavand-Ideal-Pass sogar den Doppelpack auf dem Fuß, scheiterte aber an Krassnitzer. Klaus Scheer (Lustenau-Trainer): "Besser wie in der ersten Halbzeit kann man gegen einen Gegner wie Sturm eigentlich nicht spielen. Aber während die Grazer aus keiner Chance ein Tor gemacht haben, haben wir vor dem 0:1 aus drei Chancen kein Tor gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir dann die Räume geöffnet, das ist natürlich bei einem solchen Gegner verhängnisvoll." Ivica Osim (Sturm-Trainer): "Wir haben derzeit acht Ausfälle zu beklagen, das ist nicht leicht zu verkraften, denn wir sind ja nicht Barcelona. Trotzdem hätten die Spieler, die gespielt haben, in der ersten Hälfte besser spielen müssen, wobei es nicht am Willen, sondern am Können gefehlt hat. Außerdem hat Lustenau vor der Pause sehr druckvoll gespielt. Austria Lustenau - Sturm Graz 1:2 (1:1) Reichshof-Stadion Lustenau, 9.200, Schüttengruber. Torfolge: 0:1 (18.) Reinmayr 1:1 (39.) Marcelino 1:2 (78.) Vastic Lustenau: Kraßnitzer - Katemann, Pastoor, Benneker - Grüner, Brezic (85. Echteld), Jovanovic, Butrej (80. Schneidhofer) - Tiefenbach, Marcelino, Regtop Sturm: Schicklgruber - Foda - G. Korsos, Milanic, Koutsoupias (72. Kocijan) - Martens, Reinmayr, Schupp, Prilasnig (66. Minavand) - Vastic, Strafner Gelbe Karten: Katemann bzw. Strafner, Milanic, Koutsoupias, Kocijan