Wien - Die angeschlagene Wiener Trigon Bank AG ist endgültig am Ende. Schon am 23. November 2000 hatte die Bankenaufsicht im Finanzministerium - über ihren "Anwalt", die Finanzprokuratur - beim Handelsgericht Wien Konkurs über die Bank beantragt. Am Donnerstag, dem 15. Februar 2001, sprachen die Richter: Das kleine Geldinstitut geht in Konkurs. Finanzielle Turbulenzen Seit gut eineinhalb Jahren war die Bank schon in finanziellen Turbulenzen, Mitte 1999 war sie schärfer ins Visier der Bankenaufsicht geraten. Aufklärung begehrten die Aufseher unter anderem wegen des rasanten Wachstums und über die komplizierten und zuletzt immer diskreter gehandelten Eigentumsverhältnisse. Schon im Oktober 1999 hatte die Trigon Bank nach gröberen Turbulenzen einmal für sieben Tage die Schalter schließen müssen, um den Run auf die Spareinlagen zu stoppen. Damals schon war verfügt worden, nur mehr fällige Sparguthaben auszubezahlen. Damals hat die Trigon Bank den Rechtsanwalt Alexander Isola als "Aufpasser" (Regierungskommissär) ins Haus geschickt bekommen. Die Gerichte beschäftigt hat die Bank und ihre Liquiditätslage ebenfalls schon länger, am 5. November 1999 fühlte sich das Management rehabilitiert, als das Handelsgericht einen ersten Antrag der Finanzprokuratur auf Geschäftsaufsicht abgelehnt hatte. In Prozessen stritt sich die Bank zudem mit früheren Eigentümern und ausländischen Geschäftspartnern. Da ging es um Garantien. Die Trigon Bank ist ein kleiner Spieler am Wiener Bankmarkt, sie war jahrelang durch die Gewährung besonders hoher Zinsen aufgefallen. Als Gründungsjahr eines ihrer Vorgängerinstitute scheint das Jahr 1869 auf. Als "Trigon Bank" (sie sollte eine Drei-Länder-Bank mit Betätigungsfeld und, vorübergehenden, Eignern aus Italien, Österreich, Ungarn agieren) startete sie 1996 neu, damals ging sie aus einer früheren Giro-Tochter ("Pinka Bank") hervor. Die Aktionäre wechselten wiederholt, abgesprungen sind im Verlauf der Jahre u.a. GiroCredit, Ungarns Postabank, Burgenländische Anlage- und Kreditbank, P.S.K., Generali. Auch im Vorstand kam es immer wieder zu Rochaden. Die aktuelle Eigentümerschaft gab der interessierten Öffentlichkeit bis zuletzt Rätsel auf, als "Alteigentümer", die auch neue Eigenmittel zuführen würden, wurden noch Ende des Vorjahres wiederholt u.a. Robinco und PLES genannt. (APA)