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Moskau - Ein undichtes Torpedorohr und ein vermutlich schadhafter Torpedo haben nach offizieller Darstellung die Katastrophe an Bord des russischen Atom-U-Boots "Kursk" im August vergangenen Jahres mit 118 Toten ausgelöst. Das erklärte am Donnerstag in Moskau der Parlamentsabgeordnete Admiral Waleri Dorogin, Mitglied der Regierungskommission zur Untersuchung der "Kursk"-Katastrophe, wie die Internet-Zeitung "gazeta.ru" berichtete. Kein Zusammenstoß Damit rückte die Kommission von der von russischen Militärs stets wiederholten Behauptung ab, dass ein Zusammenstoß mit einem ausländischen U-Boot das Unglück der "Kursk" und den Tod ihrer 118 Mann Besatzung in der Barentssee verursacht habe. Schon Anfang der Woche hatte Kommissionsleiter und Vize-Regierungschef Ilja Klebanow betont, dass sich die Untersuchungen inzwischen auf die 24 Torpedos an Bord des Atom-U-Bootes konzentrierten. "Uns ist völlig klar, dass die Torpedos ganz von Anfang an an der Katastrophe beteiligt waren", sagte er. Zwei Explosionen Nach Dorogins Darstellung hatte die Explosion des Torpedos im Ausstoß-Rohr zunächst zum Tod der Besatzungsmitglieder in den vordersten zwei Sektionen der "Kursk" geführt. Bei der anschließenden Explosion aller im Bug gelagerten Torpedos seien die Besatzungsmitglieder in der dritten und vierten Sektion getötet worden. Die zunächst Überlebenden im Heck des Boots hätten anschließend noch für "höchstens neun Stunden" frische Atemluft gehabt. Ursache des ganzen Unglücks sei entweder ein Zusammenstoß der "Kursk" mit einem anderen U-Boot oder Schiff oder einfach ein schadhafter Torpedo, fasste Dorogin zusammen. Auch wenn es dazu noch keine endgültige Schlussfolgerung der Kommission gebe, halte er die Version der Kollision "für weniger wahrscheinlich". Er begründete dies damit, dass Experten keinen Hinweis auf ein "Fremdobjekt" in unmittelbarer Nähe der "Kursk" am Unglückstag entdeckt hätten. Hebung des Wracks im Sommer Endgültige Klärung wird in Moskau erst nach der für diesen Sommer geplanten Hebung des Wracks erwartet. In einer dreiwöchigen Bergungsaktion im Herbst 2000 hatten russische Taucher mit norwegischer Hilfe zwölf Leichen aus der "Kursk" geborgen. (APA/dpa)