Montpellier - Der französische Bauernaktivist und Globalisierungsgegner Jose Bove soll für die Verwüstung einer McDonald's-Filiale sechs Monate ins Gefängnis. Mit dieser Forderung ging die Staatsanwaltschaft am Freitag in der Berufungsverhandlung in Montpellier über die in erster Instanz verhängte Strafe von drei Monaten Gefängnis ohne Bewährung hinaus. Der 47-Jährige kündigte an, seinen Kampf fortzusetzen, wie immer das Urteil ausfallen werde. Staatsanwalt Michel Legrand sagte, möglicherweise habe die Aktion vom August 1999 in Boves Heimatstadt Millau einer guten Sache dienen sollen. Der Zweck heilige aber nicht die Mittel. Die Hälfte der Strafe soll zur Bewährung ausgesetzt werden. Gegen einen Mitangeklagten beantragte er drei Monate Haft, für acht weitere Bewährungsstrafen. Das Urteil soll am 22. März verkündet werden. Kampf gegen die "miesen Fraß" Bove und seine Mitstreiter wurden beim Verlassen des Gerichtsgebäudes von mehr als 500 Demonstranten gefeiert. Am Nachmittag wollten die Globalisierungsgegner ein Fest in den Straßen der südfranzösischen Stadt feiern. Der Führer des Bauernverbands Confederation paysanne wollte mit der Verwüstung des noch im Bau befindlichen Schnellrestaurants im August 1999 ein Zeichen gegen die Globalisierung setzen. Anlass war die Verhängung von Strafzöllen auf französischen Roquefort-Käse in den USA. Der schnauzbärtige Schafzüchter Bove, der mit seinem Kampf gegen die "malbouffe" (miesen Fraß) zur medienwirksamen Symbolfigur aufgestiegen ist, kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Am Donnerstag musste er sich in wegen Freiheitsberaubung verantworten, weil er gemeinsam mit zwei Mitstreitern im März 1999 drei Beamte des Landwirtschaftsministeriums in der Präfektur von Rodez festgehalten hatte. Letzte Woche stand er wegen der Zerstörung von gentechnisch veränderten Reispflanzen vor dem Richter. (APA/AP)