Kosovo
Belgrad verlangt von UNO-Tribunal erneut Ermittlungen gegen NATO
Auch Verbrechen der kroatischen Streitkräfte sollen untersucht werden
Belgrad - Die jugoslawische Regierung hat am Donnerstag das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag erneut aufgefordert,
Ermittlungen wegen angeblicher NATO-Kriegsverbrechen während der Luftangriffe auf Jugoslawien im Frühjahr 1999 aufzunehmen. Das
Tribunal sollte sich auch mit "allen Verbrechen" der kroatischen Streitkräfte bei den Offensiven von 1995 gegen die damaligen Serbengebiete
befassen, hieß es in einer in Belgrad veröffentlichten Erklärung.
Das Tribunal müsse seine Tätigkeit "objektiv, rechtmäßig, ohne Diskriminierung und unbefangen" ausüben. Jugoslawien sei zur
Zusammenarbeit mit dem Tribunal bereit, und das Justizministerium werde Gesetzesänderungen vorbereiten, die diese Zusammenarbeit
ermöglichen sollen.
Die Belgrader Behörden verweigern noch immer die Auslieferung von Ex-Diktator Slobodan Milosevic und anderer vom Haager Tribunal
angeklagter Serben. Belgrad beruft sich dabei auf die jugoslawische Verfassung, die die Auslieferung eigener Bürger verbietet. (APA/dpa)