Berlin - Zeitgleich mit dem Abgang des Berlinale-Leiters Moritz de Hadeln gibt auch der Leiter des Internationalen Forums des Jungen Films, Ulrich Gregor, nach den 51. Filmfestspielen sein Amt ab. Der heute 68-jährige Gregor gilt als "Vater" des 1971 gegründeten Forums, das unter dem Einfluss der 68er Studentenrevolte als bewusste Gegenveranstaltung zum traditionellen Programm der Berlinale ins Leben gerufen worden war. Damit sollte auch unabhängigen Filmemachern und nichtkommerziellen sowie experimentellen Filmen ein Festivalpodium geboten werden. Als Forum-Entdeckungen nennt Gregor unter anderem den griechischen Regisseur Theo Angelopoulos oder die Filmdokumentaristen Volker Koepp, Wilfried und Barbara Junge (mit der Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow") und Jürgen Böttcher. Als ein zentrales Ereignis seiner Forums-Arbeit sieht Gregor die Vorführung von Claude Lanzmanns mehrstündigem Holocaust-Film "Shoah" 1986 an. Sein Nachfolger soll der Forum-Mitarbeiter und frühere Filmjournalist Christoph Terhechte werden. Gregor will als Vorsitzender der Freunde der Deutschen Kinemathek, die die Arsenal-Kinos am Potsdamer Platz betreiben, dem Forum weiter verbunden bleiben. Außerdem möchte er die in diesen Kinos gezeigte Reihe "Geschichte des Films in 365 Filmen" vervollständigen und auch weiterhin als Filmhistoriker arbeiten. (APA/dpa)