Sofia - Ein Misstrauensantrag der oppositionellen Sozialisten gegen die bulgarische Regierung von Ministerpräsident Iwan Kostow ist am Freitag gescheitert. Gegen den Antrag stimmten 135 Abgeordnete der Regierungsmehrheit in der Nationalversammlung (Sobranje) in Sofia. Lediglich 74 oppositionelle und unabhängige Abgeordnete unterstützten den Misstrauensantrag. Die Opposition hatte den Misstrauensantrag mit der Unfähigkeit der Regierung begründet, "die Kriminalität zu einzudämmen". In seiner Rede nach der Abstimmung sagte Ministerpräsident Iwan Kostow, die Regierung habe das notwendige Vertrauen, die gebilligten Sondermaßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität durchzusetzen. Kostow rief die Gerichtsgewalt auf, keine "Bemühungen um politischen Schutz für Verbrecher" zu dulden. Hintergrund des Misstrauensantrags der aus den ehemaligen Kommunisten hervorgegangenen Sozialisten wenige Monate vor den regulären Parlamentswahlen ist eine Reihe von Morden, Anschlägen und Vergewaltigungen von Kindern im ganzen Lande. In drei Fällen in den letzten vier Wochen waren die Täter Polizisten, die mit ihren Dienstpistolen geschossen hatten. Es war der vierte gescheiterte Misstrauensantrag gegen die Regierung Kostow seit ihrem Amtsantritt im Mai 1997. (APA/dpa)