Belgrad - Der serbische Innenminister Dusan Mihajlovic hat einen Anschlag unverletzt überlebt. Wie die Nachrichtenagentur BETA meldete, versuchten Unbekannte in der Nacht auf Freitag, dem Wagen des Ministers mit Autos den Weg zu blockieren und gaben mehrere Schüsse ab. Laut dem Belgrader TV-Sender "BK" ereignete sich der Überfall auf den DOS-Spitzenfunktionär vor dem Gebäude der tschechischen Botschaft im Stadtzentrum, als zwei Wagen versucht hätten, der Ministerlimousine den Weg zu versperren. Dem Fahrer des Ministers sei es gelungen, der Sperre auszuweichen, worauf die Angreifer geschossen hätten. Nach Angaben des Senders gab es keine Verwundeten. Dusan Mihajlovic, der in den achtziger Jahren im serbischen Staatssicherheitsdienst tätig war, hatte der organisierten Kriminalität, aber auch der früheren Machtelite unter Slobodan Milosevic den Kampf angesagt. Zivkovic beschuldigt Milosevic-Anhänger Der jugoslawische Innenminister Zivkovic beschuldigte am Freitagmorgen die Spitzen des abgelösten Regimes von Slobodan Milosevic und die Unterwelt, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die demokratische Regierung werde aber den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität fortsetzen, sagte Zivkovic. Er bezeichnete den nächtlichen Attentatsversuch auf seinen serbischen Amtskollegen Mihajlovic als "nicht unerwartet". Gegenüber dem Belgrader Sender "B-92" sagte Zivkovic, dass die Errichtung des Rechtsstaates allen jenen einen schweren Schlag versetzen würde, die jahrelang große Gewinne mit kriminellen Geschäften getätigt hätten und die mit den ehemaligen Staatsspitzen verbündet gewesen seien. "Durch die Anwendung demokratischer Gesetze haben wir vielen ins Auge gestochen", sagte Zivkovic. Es war der dritte Anschlag auf hohe Vertreter der demokratischen DOS-Regierung. Zuvor war schon in Belgrad auf den Fahrer des neuen Geheimdienstchefs geschossen und das Auto eines der DOS-Führers angezündet worden. (APA)