Toronto/New York - Der kanadische Telekomausrüster Nortel Networks Corporation baut in diesem Jahr nach einer drastischen Umsatzwarnung und einer Verlustankündigung für das erste Quartal 10.000 Mitarbeiter ab. Dies gab Nortel am Donnerstagabend überraschend nach Börsenschluss bekannt. Die Nortel-Aktien brachen im vorbörslichen Handel am Freitag in New York drastisch um rund 29 Prozent auf 21 Dollar ein. Nortel hatte während der vergangenen zwölf Monate ein Hoch von 89 Dollar verbucht. Aktien vieler Telekomausrüster und einschlägiger amerikanischer und europäischer Firmen gerieten am Freitag ebenfalls unter starken Abgabedruck. Schache Konjunktur Nortel machte für die düsteren Prognosen die schwache US- Konjunktur und die Zurückhaltung der US-Telekomfirmen bei Neuaufträgen verantwortlich. Das kanadische Unternehmen ist einer der weltgrößten Telekomausrüster und macht 65 Prozent seiner Umsätze in den USA. Die Telekomkonzerne drehen momentan offensichtlich jeden Cent drei Mal um, ehe sie neue Aufträge vergeben. Sie prüfen nach Darstellung von Nortel die Auswirkungen der US-Konjunktur und der Marktlage auf ihre Geschäfte. 6.000 der vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter seien bereits angesprochen worden, hieß es. Nortel hatte nach Darstellung des "Wall Street Journal" vom Freitag am Ende des vergangenen Jahres 94.500 Mitarbeiter. Für das erste Quartal 2001 erwartet Nortel einen operativen Verlust von vier US-Cent pro Aktie und einen Umsatz von 6,3 Mrd. Dollar (6,93 Mrd. Euro/95,4 Mrd. S). Die Wall Street hatte stattdessen mit einem operativen Gewinn von 16 Cents je Aktie und mit einem Umsatz von rund 8,1 Mrd. Dollar gerechnet. Nortel rechnet jetzt für das Gesamtjahr 2001 nur noch mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent und mit einem um zehn Prozent höheren operativen Gewinn pro Aktie. Nortel hatte zuvor 30-prozentige Umsatz- und Gewinnsteigerungen prognostiziert. (APA/dpa)