New York - Der US-Computerriese Dell und der kanadische Telekomausrüster Nortel Networks haben angesichts der Konjunkturschwäche in den USA Massenkündigungen und schlechtere Prognosen angekündigt. Auch Hewlett-Packard, der zweitgrößte Computerkonzern der Welt, litt unter der schlechten amerikanischen Wirtschaftssituation und meldete ein geringes Umsatzwachstum. Angesichts dieser schlechten Ergebnisse stürzte der Nasdaq Composite Index am Freitag um 127,50 Einheiten oder 4,99 Prozent auf 2.425,41 Stellen ab. Nortel will in diesem Jahr 10.000 von insgesamt 94.500 Mitarbeitern und Dell 1.700 von 40.200 Beschäftigten nach Hause schicken. Es ist die erste Stellenstreichung, die der rasant wachsende Personal Computer-Hersteller je durchgeführt hat. Nortel erwartet im ersten Quartal 2001 einen operativen Verlust von vier US-Cent je Aktie, während die Wall Street einen Gewinn von 16 Cent je Aktie erwartet hatte. Die Geschäfte des weltgrößten Einrichters von faseroptischen Telekom-Netzen laufen momentan sehr schlecht, weil die US-Telekomunternehmen sich angesichts der schwachen Konjunktur und der Probleme im Telekom-Sektor mit Neuaufträgen zurückhalten. Der Nortel-Umsatz wird in diesem Jahr nur um 15 Prozent und der operative Gewinn pro Aktie um zehn Prozent steigen. Nortel hatte bisher mit jeweils 30 Prozent Zuwachsrate gerechnet. Statt 8,1 Mrd. Dollar (8,91 Mrd. Euro/122,6 Mrd. S) wird der Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres nur 6,3 Mrd. Dollar erreichen. Konjunkturschwäche und schwache Nachfrage Dell Computer will mit den Kündigungen Kosten sparen. Der Computer-Hersteller verwies auf schwache Nachfrage und die Konjunkturschwäche. Der größte Teil der Kündigungen soll in Texas durchgeführt werden, wo Dell insgesamt 22.000 Mitarbeiter hat. Der Umsatz des Unternehmens ist in dem am zweiten Februar beendeten Geschäftsjahr 2000/2001 gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 31,9 Mrd. Dollar gestiegen. Der Gewinn erhöhte sich um 30,7 Prozent auf 2,2 Mrd. Dollar. Dell hat im Schlussquartal den Umsatz gegenüber der Vorjahresvergleichszeit um 28 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar erhöht. Das Unternehmen verdiente aber nur 434 (Vorjahr: 436) Mill. Dollar. Dell zeigte in der Region Europa/Naher Osten/Afrika im vierten Quartal eine operative Besserung. Es wurde ein Umsatzanstieg von 23 Prozent verbucht. Dell prognostizierte für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen etwas niedrigeren Gewinn als von der Wall Street erhofft. Hewlett-Packard, der zweitgrößte Computerkonzern der Welt, musste sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2000/2001 mit einer bescheidenen Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 11,9 Mrd. Dollar begnügen. Die Gesellschaft verdiente in dem am 31. Jänner beendeten Quartalsabschnitt 328 (Vorjahr: 794) Mill. Dollar. Konzernchefin Carly Fiorina verwies auf die weitere Abschwächung der US-Wirtschaft. Der Umsatz in Nordamerika fiel gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um sechs Prozent. Hewlett-Packard steigerte jedoch seinen Auslandsumsatz um acht Prozent. Dabei legte Europa um sieben Prozent zu. Das Unternehmen erwartet im zweiten Quartal Umsatzzuwachsraten im unteren oder mittleren einstelligen Bereich. (APA/dpa)