IT-Business
Bush-Regierung ernennt Microsoft-freundlicheren US-Kartellamtschef
James argumentierte gegen Zerschlagung des Konzerns
Nach dem Machtwechsel in den USA hat die Regierung von US-Präsident George W. Bush einen als Microsoft-freundlich geltenden Juristen an die Spitze der Kartellbehörde gesetzt. US-Justizminister John Ashcroft berief am Donnerstag (Ortszeit) den Anwalt Charles James auf den Posten. Der 46-Jährige war bereits 1992 vorübergehend Chef der zum Ministerium zählenden Kartellbehörde.Im April stellte sich James hinter Microsoft
James hatte sich im April im US-Fernsehsender CNBC gegen die Zerschlagung von Microsoft in dem spektakulären Kartellverfahren ausgesprochen. Die Verbraucher hätten von der durch Microsoft geschaffenen einheitlichen Software-Plattform profitiert, führte der Jurist damals aus und warnte, eine Zerschlagung des Konzerns von Bill Gates würde auch diese gemeinsame Plattform zusammenbrechen lassen.
Verhandlungen noch bis Juni
James' Vorgänger Joel Klein hatte als erbitterter Kartellgegner vor Gericht eine Zerschlagung von Microsoft durchgesetzt: US-Bundesrichter Thomas Jackson verurteilte den Konzern im April wegen Monopolmissbrauchs und anderer Verstöße gegen die Kartellgesetze und ordnete im Juni die Zweiteilung an. Der Fall wird am 26. und 27. Februar vor einem Berufungsgericht verhandelt; das Verfahren könnte bis Juni dauern. (APA)