Foto: Mam
Marburg - Eltern sollten die Schnuller, Löffel oder Trinkflaschensauger der Säuglinge nicht ablecken, bevor sie sie ihren Kindern wieder in den Mund stecken. Denn auf diese Weise kann das Magenbakterium Helicobacter pylori übertragen werden, wie die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) in Marburg betont. Kann in den ersten Lebensjahren eine Ansteckung mit dem Erreger verhindert werden, steige die Chance, dass das Kind auch langfristig vor einer solchen Infektion geschützt sei. Der Helicobacter gilt als Hauptursache für Entzündungen und Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm. Auch bestimmte Formen von Magenkrebs können nach derzeitigem Wissenstand von dem Bakterium ausgelöst werden. Mit ihm sind nach Angaben der DVV bereits rund 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland in Berührung gekommen. Dauerhaft tragen in den westlichen Staaten etwa 20 Prozent der unter 40-Jährigen und rund die Hälfte der über 60-Jährigen den Erreger in ihrem Körper. Bisher noch ungeklärt ist nach Angaben der ExpertInnen, warum einige der dauerhaft infizierten PatientInnen an Geschwüren erkranken, andere dagegen nicht. "Wenn diese Frage geklärt werden könnte, wüsste man, ob und wie sich der Mensch gegen Helicobacter-pylori-Infektionen schützen kann", erklärt die Vereinigung. Neuen Theorien zufolge bestimmt nicht nur die genetische Ausstattung des Bakteriums, sondern auch die des Menschen mit, ob die Infektion auf Dauer Schaden anrichtet. (APA/AP)