Wien - Die Erweiterung der EU und der Kampf gegen rechtsextreme Strömungen stehen im Mittelpunkt des dreitägigen Kongresses des europäischen Dachverbandes der sozialdemokratischen und sozialistischen Jugendorganisationen (ECOSY), der am Freitag in Wien eröffnet worden ist. Auf das Motto "United for a social Europe" bezog sich Enrique Baron Crespo, SPE-Fraktionsvorsitzender im Europäischen Parlament. Die SPE-Fraktion arbeite "jeden Tag" für dieses Ziel. Wien mit seinem starken Engagement in der "Wohlfahrt" stelle einen Bezugspunkt für die Sozialdemokraten Europas dar, so ist in einer SPÖ-Presseaussendung vom Freitag zu lesen. In Anspielung auf aktuelle und zu erwartende Wahlerfolge rechter Parteien in Europa sagte Crespo: "Die Bedrohung durch die extreme Rechte existiert nicht nur in Österreich, sondern überall. Wir müssen gegen diese Krankheit gemeinsam kämpfen". Dies wolle man auch mit einer offenen EU-Erweiterungspolitik tun. Positiv bewertete Crespo die Diskussion der Nizza-Beschlüsse im EU-Parlament: "Wir konnten die Tür zur EU-Erweiterung öffnen. Zum ersten Mal in der Geschichte wird Europa durch den Willen seiner Bevölkerung vereinigt - und nicht durch Diktatoren". Fischer: Positive Erweiterung Nationalratspräsident Heinz Fischer und Wiens Bürgermeister Michael Häupl betonten ihre Bereitschaft zur weiteren politischen Öffnung Europas. Fischer begrüßte die Linie in der EU-Politik: "Es ist positiv, dass wir von sechs auf neun, von neun auf zwölf und von zwölf auf fünfzehn Mitglieder angewachsen sind. Es ist unser Recht, unsere Pflicht und unser Ziel, den Raum des Friedens und der Stabilität auch auf die Staaten Mittel- und Osteuropas auszudehnen. Diese Staaten haben es verdient, Mitglieder zu werden - und nicht ein zweites Mal gequält zu werden." Häupl bestätigte, dass auch Wien für eine baldige EU-Erweiterung eintrete: "Nicht nur der Bürgermeister ist für die Erweiterung, sondern auch die Mehrheit der Bevölkerung. Wir wissen, was der Fall des Eisernen Vorhangs und die Erweiterung der EU bedeuten, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in kultureller Hinsicht." Dagmar Hemmer, Bundesvorsitzende des Verbands Sozialistischer Studentinnen und Studenten, wies auf das Ziel des ECOSY-Kongresses in Wien hin: "Hier soll man Freunde treffen. Hier soll aber auch dem Land, das rechte Kräfte regieren, ein progressives Signal gegeben werden." Das Motto "United for a social Europe" stehe für "friedliche Kooperation" und soziale Ziele. (APA)