Los Angeles - Das Web3D-Consortium hat auf der Siggraph-99-Konferenz in Los Angeles den Prototypen eines 3D-Browsers vorgestellt, der das Manipulieren von dreidimensionalen Objekten erlaubt. Geht alles glatt, könne die Software als Plug-in Anfang kommenden Jahres zum Einsatz kommen. Die eingesetzte Technik nennt das Konsortium X3D, es handelt sich um ein XML(Extensible Markup Language)-Derivat. Die Standardisierung eines ersten Entwurfes könnte bis Ende dieses Jahres erfolgt sein. X3D soll nicht nur in Browsern eingesetzt werden, sondern auch Embedded-Geräte mit dreidimensionalen Darstellungsmöglichkeiten versorgen. Ebenfalls auf der Siggraph-Konferenz teilte das Web3D-Consortium mit, daß man sich nun dem Standardisierungsgremium W3C angeschlossen habe. Damit soll gewährleistet werden, daß zukünftige Eigenentwicklungen mit der nächsten Generation von Internet-Standards kompatibel sind. Blaxxun interactive und das Web3D-Consortium haben in Los Angeles den Abschluß eines Lizenzabkommens bekanntgegeben, mit dem der Quellcode von Blaxxuns VRML-Browser dem 'Consortium Community Source Program' kostenlos zum nicht-kommerziellen Gebrauch freigegeben wird. Damit soll die VRML-Verfügbarkeit gefördert werden, die Kompatibilität von Standards verbessert sowie die Entwicklung von X3D beschleunigt werden. Nach dem bisherigen Quasi-Scheitern von VRML soll das 'Community Source Program', das gerade vom Web3D Consortium gestartet wurde, wenigstens nicht-kommerzielle Entwicklungen im VRML-Umfeld unterstützen. Kommerzielle VRML-Anwendungen scheitern nach wie vor an mangelnder Kompatibilität, sowie an hohen Hardware- und Bandbreitenvoraussetzungen auf den Zielsystemen. Erfolgreiche Online-3D-Spiele setzen längst auf andere Technologien. Der Source Code von Blaxxuns VRML Browser soll in 45 Tagen verfügbar sein. Die Lizenznehmer haben uneingeschränkten Zugriff auf den Quellcode und erhalten volle Rechte für ihre Modifikationen. Der kostenlose Sourcecode kann nur für nicht-kommerzielle Anwendungen genutzt werden. Die Lizenzbedingungen für den kommerziellen Einsatz will das Münchner Unternehmen Blaxxun mit den jeweiligen Unternehmen absprechen. Das X3D-Projekt des Web3D Consortiums nutzt den Source ebenfalls als ein Community Design-Testverfahren, um die Entwicklung und Verfügbarkeit dieser neuen 3D-Grafik-Technologie zu beschleunigen. Ebenfalls vorgestellt hat Blaxxun 'Blaxxun3D', eine 3D-Lösung als 'native Java' mit weniger als 50 KByte. Zielanwendungen sind E-Commerce (Produktvisualisierungen), Entertainment – beispielsweise animierte Charaktere und Avatar Chat – sowie Web-Animationen. (pte/ZDnet/hightext)