Winston-Salem - Eine Studie mit fast 5.000 älteren Teilnehmern hat gezeigt, dass 55 Prozent der beteiligten Herzpatienten unter einer weniger bekannten Form von Herzinsuffizienz leiden. Der Hauptautor Dalane W. Kitzman vom Wake Forest University Baptist Medical Center (WFUBMC ) erklärte, dass vor allem Frauen vom so genannten diastolischen Herzversagen betroffen seien. Ausgehend von den Implikationen für das Gesundheitswesen sei zu betonen, dass die Mehrheit nicht unter jener Erkrankungsform litt, die in der Vergangenheit vorrangig erforscht wurde. Bis vor kurzem wurden Herzversagen meistens auf eine Schwächung des Herzmuskels und die resultierende Verringerung der Pumpleistung zurückgeführt. Neben dieser systolischen Herzinsuffizienz rückt die diastolische immer mehr den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Bei dieser Erkrankungsform kann sich das Herz normal leeren, jedoch füllt sich die Hauptpumpkammer nicht mit ausreichend Blut, was in beiden Fällen zu einem Mangel an sauerstoffreichem Blut führt. Laut Kitzman habe man sich jahrelang auf die systolischen Herzinsuffizienz konzentriert als ob sie die einzige Form der Erkrankung sei. "Jetzt setzt sich die Erkenntnis durch, dass die diastolische Form zumindest bei älteren Frauen die weiterverbreitete sein könnte." Die Wissenschaftler werteten die Daten von 4.842 Teilnehmern aus, die 66 Jahre und älter waren. 425 Personen, das sind 8,8 Prozent, verfügten über eine einschlägige Krankheitsgeschichte. Zur Feststellung der Art des Herzversagens wurden Ultraschall-Verfahren eingesetzt. 67 Prozent der Frauen litten unter einer diastolischen Herzinsuffizienz, jedoch nur 42 Prozent der Männer.(pte)