Wien - Heimische Analysten haben ihre Kaufempfehlungen für die VA Stahl nach den am Freitag vorgelegten Neunmonatsergebnissen des Konzerns bestätigt. "Die Zahlen waren im Wesentlichen im Rahmen unserer Erwartungen", meinte RZB-Analyst Alfred Steininger zur APA. Lediglich die Gewinnmarge sei wegen der gestiegenen Rohstoffpreise und dem ungünstigeren Euro/Dollar-Verhältnis geringfügig stärker als erwartet zurückgegangen, heißt es unisono aus der RZB und der Erste Bank. Der Ausblick für das Unternehmen sei aber unverändert gut. Wenn die Stahlkonjunktur - wie von VA Stahl erwartet - im Herbst wieder anziehen sollte, wäre der jüngste zyklische Abschwung des Stahlsektors nur moderat ausgefallen, so Steininger: "Wir können uns dann auf ein sehr gutes Stahljahr 2002 freuen", meint der Analyst. Zudem würden Investoren bei zyklischen Aktien Sektorentwicklungen lange im Vorhinein antizipieren, konstatiert Erste Bank-Analystin Brigitte Wendelin, 2001 sollte damit ein sehr gutes Jahr für Stahlaktien werden. Letzte Chance Das aktuelle Kursniveau sei die letzte Chance einzusteigen, denn "so billig sehen wir die VA Stahl nicht mehr", zeigt sich Steininger euphorisch. Der Experte sieht für die Aktie ein Kursziel von 42 Euro, die Kaufempfehlung lautet auf "strong buy". Die Erste Bank bewertet die VA Stahl aktuell ebenfalls mit ihrer Bestnote "buy". Positiv wird von Analysten auch der am Freitag vermeldete Zusammenschluss der europäischen Stahlkonzerne Arbed, Aceralia und Usinor gesehen. Das Zusammengehen sei ein weiterer wichtiger Konsolidierungsschritt für den stark fragmentierten europäischen Markt und würde helfen, den Preiszyklus zu glätten und die Margen zu erhöhen. Zudem würde VA Stahl generell von einem Umfeld mit weniger Mitbewerbern profitieren. "Die Konzerne der Automobil-, Bau- und Haushaltsgerätebranche wollen nicht von einem Lieferanten abhängig sein", sieht Wendelin mit der Fusion eine große Chance für "Nischenplayer". "Die Stahlendverbraucher stützen sich immer auf mehrere Anbieter", bestätitg auch Steininger, wenn ein Unternehmen bisher bei mehreren der von der Fusion betroffenen Konzerne eingekauft hat, werde es sich nun verstärkt nach anderen Anbietern wie der VA Stahl umsehen. (APA)