Panorama
Elf Verletzte bei Zugsunglück in Melk
Zwei Personenzüge zusammengestoßen - Vermutlich versagte Satellitensystem
Melk - Ein Zusammenstoß zweier Personenzüge knapp 50 Meter vor dem Bahnhof Erlauf (Bezirk Melk) hat Freitagnachmittag sieben schwer und vier leicht Verletzte gefordert. Nach Angaben von Johann Rankl, ÖBB-Pressesprecher Niederösterreich, lagen bei niemandem lebensgefährliche Blessuren vor.
Zu dem Zwischenfall kam es um 12.34 Uhr. In den beiden Schienenbussen befanden sich insgesamt 30 Reisende. Die beiden Triebwagen der Baureihe 5047 waren mit geringer Geschwindigkeit unterwegs. Auf Grund der langsamen Fahrt blieben die Sachschäden gering. Die beiden Triebwagen seien nicht entgleist, sie wurden von einer Verschublok zurück in den Bahnhof gebracht.
Sieben Fahrgäste, die zum Teil Knochenbrüche, Platz- und Schürfwunden erlitten haben, seien ärztlich behandelt und in weiterer Folge in die Spitäler Scheibbs, Melk und Krems eingeliefert worden. Ein Mann, der an Asthma leidet, wurde zur Sicherheit mit dem Notarzthubschrauber in das Spital in Krems geflogen. Auch bei ihm besteht Rankl zufolge keine Lebensgefahr.
Zug fuhr zu früh los
Das Unglück ist nach Angaben des ÖBB-Sprechers Johann Rankl vermutlich auf ein Versagen des Satelliten-Navigationssystems (GPS) zurückzuführen. Dies hätte möglicherweise bewirkt, dass der Zug in Richtung Wieselburg zu früh losgefahren ist und es deshalb zu der Kollision kam. In den Triebwägen ist jeweils ein Sender eingebaut, der von einem Satelliten aus kontrolliert wird.
Laut Rankl wurde ein sechsköpfiges Untersuchungsteam zur genauen Eruierung der Unglücksursache zusammengestellt. Mit einem Ergebnis werde nicht vor Dienstag gerechnet. (APA)